Geldtransport-Mitarbeiter auch donnerstags im Warnstreik

Kein Bargeld für Banken und Geschäfte: Hunderte Geldtransport-Mitarbeiter legten am Mittwoch die Arbeit nieder, um ihren Forderungen in den Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen. Für den Einzelhandel könnte das zum Sicherheitsproblem werden.
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Ein Mann steht neben einem Geldtransporter. Foto: Kay Nietfeld/Archiv
dpa Ein Mann steht neben einem Geldtransporter. Foto: Kay Nietfeld/Archiv

München (dpa/lby) - Ein bundesweiter Warnstreik in der Geld- und Wertbranche hat am Mittwoch die Bargeldbelieferung des Einzelhandels und der Banken in Bayern weitgehend zum Erliegen gebracht. Rund 80 Prozent der geplanten Geldtransporte seien ausgefallen, sagte der Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft Verdi, Kai Winkler. Die Beteiligung sei hoch. Der Warnstreik soll am Donnerstag fortgesetzt werden. Ob die Beschäftigten der Geldtransport-Branche am Freitag ihre Arbeit wieder aufnehmen, werde erst dann geklärt, hieß es.

Verbraucher spürten davon am Mittwoch zunächst wenig. "Man muss aufgrund des Streiks nicht davon ausgehen, dass man am Automaten nun kein Bargeld mehr bekommt", sagte eine Sprecherin des Bayerischen Sparkassenverbands. Dafür dauere der Warnstreik nicht lang genug. Auch am Donnerstag stehe weiterhin genügend Bargeld zur Verfügung.

Ähnlich äußerte sich auch der Einzelhandel. Die Versorgung der Supermärkte mit frischem Bargeld sei kein Problem gewesen, sagte ein Sprecher des bayerischen Handelsverbands der Deutschen Presse-Agentur. Die Händler hätten sich vorbereitet, die meisten Geschäfte seien in den vergangenen Tagen ausreichend beliefert worden.

Sorge könnte den Händlern auf Dauer jedoch der ausbleibende Abtransport der Einnahmen im Einzelhandel bereiten. Große Bargeldmengen lagerten am ersten Werktag im neuen Jahr bei den Händlern - ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Im Schnitt lägen die Tageseinnahmen bei Supermärkten je nach Größe zwischen 25 000 und 30 000 Euro. Allerdings nehme der Anteil der Kartenzahlungen weiter zu. Zwischen 40 und 60 Prozent der Transfers würden inzwischen bargeldlos abgewickelt, sagte der Sprecher.

In mehreren Orten Bayerns hatten am Mittwoch zahlreiche Beschäftigte der Branche die Arbeit niedergelegt. Bestreikt werden sollten Geldtransporte in München, Augsburg, Würzburg, Aschaffenburg, Eching (Landkreis Freising), Karlsfeld (Landkreis Dachau), Kolbermoor und Raubling (Landkreis Rosenheim), Mintraching (Landkreis Regensburg) und Oberasbach (Landkreis Fürth). Am Vormittag versammelten sich rund 300 Mitarbeiter in München zu einer Kundgebung.

Hintergrund des bundesweiten Warnstreiks ist die laufende Tarifrunde für 12 000 Beschäftigte. Die Verhandlungen werden am 3. und 4. Januar fortgesetzt. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro beziehungsweise eine Gehaltserhöhung von 250 Euro pro Monat, sowie die Angleichung der Gehälter zwischen Ost und West bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Auch eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages für die gesamte Branche erreicht werden.

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