Geld von Saddam Hussein: Frau fällt auf Betrüger rein

FÜRSTENFELDBRUCK/INGOLSTADT - Die Frau dachte wohl nur noch an das Geld. Zwei in der Zwischenzeit festgenommene Männer versprachen ihr fünf Millionen Euro aus dem Privatvermögen des toten irakischen Dikators Saddam Hussein. Die Frau glaubte das...
Der Traum vom vielen Geld hat einer Frau nahe München vollständig die Sinne vernebelt. Die 49- Jährige aus dem Landkreis Dachau fiel auf zwei „Wash-Wash“-Betrüger herein, wie die Polizei die Masche des vermeintlichen wortwörtlichen Geldwaschens nennt. Doch die beiden mutmaßlichen Täter sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Von zwei Männern hatte die Frau das Angebot erhalten, rund 6 Millionen US-Dollar – umgerechnet derzeit knapp 5 Millionen Euro - aus dem Privatvermögen des toten irakischen Diktators Saddam Hussein zu erhalten. Als eine Art Vorschuss verlangten die Betrüger 6500 Euro „Transportkosten“, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt am Montag berichtete.
Bei einem vermeintlichen Übergabetermin in Amsterdam wurde der gutgläubigen Frau gezeigt, wie sie die angeblich für den Transport vom Irak in die Niederlande notwendige Einfärbung der 100-Dollar- Scheine mit einer speziellen Chemikalie rückgängig machen könne. Die beiden Männer benutzten dazu einen echten Geldschein. Doch nach fingierten Pannen kam es nicht zur Geldübergabe. Ohnedies hätte die Frau nur schwarzes Papier, aber keine Dollar-Noten erhalten.
Die 49-Jährige ging zur Polizei. Beim zweiten Übergabetermin – das Opfer sollte für den begehrten Geldkoffer noch einmal 3500 Euro hinblättern – klickten am Freitag in Stuttgart die Handschellen. Beamte nahmen einen 37 Jahre alten in Nigeria geborenen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit und dessen 31-jährigen nigerianischen Komplizen fest.
Bei Durchsuchungen fanden Beamte der Kripo Fürstenfeldbruck jede Menge Blanco-Plastikkarten, elektronische Geräte zur Kartenherstellung, Notebooks, Mobiltelefone, Chemikalien und rund 20 000 Euro Bargeld. Der Kleinlaster zu dessen Sicherstellung sei „bis oben hin“ vollgewesen, heißt es im Abschlussbericht des Einsatzleiters. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehle gegen die beiden Männer.
dpa