Geiselnahme aus lauter Liebe

Ein Stalker (38) bedroht seine angebetete Lehrerin (27) in einem Planegger Gymnasium mit einem Messer. 1000 Schüler müssen in wenigen Minuten in Sicherheit gebracht werden. Doch schließlich können ein halbes Dutzend Polizeibeamte den Mann überwältigen.
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Petra Schramek Illustration

PLANEGG - Ein Stalker (38) bedroht seine angebetete Lehrerin (27) in einem Planegger Gymnasium mit einem Messer. 1000 Schüler müssen in wenigen Minuten in Sicherheit gebracht werden. Doch schließlich können ein halbes Dutzend Polizeibeamte den Mann überwältigen.

Als Andreas D. der bildhübschen Spanisch-Lehrerin am Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg zu ersten Mal über den Weg lief, verliebte er sich Hals über Kopf. Doch die 27-Jährige wollte von ihm nichts wissen. Am Donnerstagvormittag stürmte er mit einem Messer bewaffnet ins Lehrerzimmer und bedrohte die Spanierin.

Sie zeigte nicht das geringste Interesse an ihm

Bis Mai hatte Andreas D. am Planegger Gymnasium als Ein-Euro-Jobber Büroarbeiten erledigt. Dabei lernte er auch die Spanischlehrerin kennen. Doch die 27-Jährige hatte einen festen Freund und nicht das geringste Interesse an dem 38-Jährigen.

Andreas D. schrieb seiner Angebeteten leidenschaftliche E-Mails. Als das nichts half, bedrohte er den Freund der Spanischlehrerin. Mit Gewalt wollte er den Nebenbuhler vertreiben. Die Lehrerin erstatte Anzeige bei der Polizei. Der Schulleitung blieb nichts anderes übrig, sie feuerte Andreas D. und er bekam Hausverbot.

Doch der Stalker ließ nicht locker. Gegen elf Uhr tauchte er gestern mit einem Messer bewaffnet in der Schule auf: „Ich muss mit Ihnen reden“, sagte er, packte die 27-Jährige am Handgelenk und drängte sie ins Lehrerzimmer. Andreas D, ein großer, kräftiger Mann, hielt der zierlichen Spanierin das Messer an den Bauch.

Die Lehrer beruhigten die Schüler

Vier Lehrer, die Zeuge des Vorfalls wurden, schlugen bei der Schulleitung sofort Alarm. Rund 1000 Kinder wurden innerhalb weniger Minuten und vor allem leise über die Aula in Sicherheit gebracht. „Alles lief blitzschnell ab wie bei einer Feuerwehrübung“, lobte Polizeisprecher Peter Reichl. Die Lehrer beruhigten die Kinder, erzählten ihnen, dass es sich bei dem Mann um keinen Amokläufer handelt.

Die Polizei umstellte die Schule. Spezialkräfte und Psychologen rückten an. Doch die Experten für Geiselnahmen brauchte nicht mehr eingreifen. Als Andreas D. das Messer für einen Moment aus der Hand legte, stürmten sechs Beamte der PI Planegg das Zimmer, überwältigten den 38-Jährigen und brachten ihn in die Psychiatrie.

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