Geheimplan im Rathaus: Ein zweiter Christkindlesmarkt!

Auf der Insel Schütt soll eine Eisbahn für winterliches Vergnügen sorgen - mit den Buden der Partnerstädte rundherum, die am Rathaus keinen Platz mehr haben
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Zur Jahrtausendwende war eine Eisbahn auf dem Hauptmarkt aufgebaut. Die Nürnberger fanden das Angebot toll.
Berny Meyer Zur Jahrtausendwende war eine Eisbahn auf dem Hauptmarkt aufgebaut. Die Nürnberger fanden das Angebot toll.

Auf der Insel Schütt soll eine Eisbahn für winterliches Vergnügen sorgen - mit den Buden der Partnerstädte rundherum, die am Rathaus keinen Platz mehr haben

NÜRNBERG An Glühwein, Schnee und „Süßer die Glocken nie klingen“ will derzeit keiner denken. Endlich ist der Dauerwinter vorbei. Nürnberg freut sich auf den Frühling und die Ostereier. Doch längst laufen die Planungen für den nächsten Christkindlesmarkt. Die ersten Werbebroschüren für die „Weihnachtsstadt Nürnberg“ sind bereits gedruckt. Doch sie müssen vielleicht ergänzt werden. Denn im Rathaus gibt es den Geheimplan, einen zweiten Christkindlesmarkt auf die Insel Schütt aufzubauen – inklusiver einer Eisbahn...

Die Idee stammt von Norbert Schürgers, dem Leiter des Amts für internationale Beziehungen. Seine Behörde veranstaltet alljährlich den Markt der Partnerstädte. Eingezwängt zwischen Rathaus und Bratwurst Röslein präsentieren sich hier die 14 Partnerstädte Nürnbergs. Außerdem gibt es noch Stände befreundeter Städte und Regionen – insgesamt 20 Buden. „Wir sind bereits jetzt am Rande der Kapazität angelangt. Im vergangenen Jahr mussten wir den Stand von Cordoba schon außerhalb unseres Marktes in einer Mauernische an der Sebalduskirche unterbringen“, sagt Schürgers.

Anfang Mai wird die spanische Stadt jedoch offiziell neue Partnerstadt. Und damit sollte der Stand des Partnerschaftsvereins auch endlich Teil des internationalen Markts werden. „Doch das wird kaum funktionieren. Denn es fehlt der Platz. Außerdem besteht die Feuerwehr auf ausreichend breiten Rettungswegen.“ Einziger Ausweg, so Schürgers, sei ein Umzug der beliebten Budenstadt, die längst Teil der Nürnberger Vorweihnachts-Tradition geworden ist.

Suche nach Sponsoren

Ein möglicher Ausweichstandort ist die Insel Schütt. Dort ist Platz. Und die Entfernung zum Hauptmarkt und der Kinderweihnacht auf dem Hans-Sachs-Platz ist nicht sehr groß. „Allerdings funktioniert das nur, wenn wir eine Attraktion bekommen, die die Gäste anlockt“, sagt der Amts-Chef. Sonst befürchtet er Umsatzeinbußen. „Und dann können wir unseren Markt vergessen, weil keiner aus den Partnerstädten mehr anreist.“

Zum Besuchermagnet soll nun eine Eislaufbahn werden. Einmal, zur Jahrtausendwende, war eine auf dem Hauptmarkt aufgebaut. Später hatte Cinecittà-Boss Wolfram Weber vor, die Insel Schütt fürs winterliche Eislaufvergnügen herzurichten. Er scheiterte – genauso wie Projektentwickler Gerd Schmelzer, der im vergangenen Winter seinen Parkplatz im Augustinerhof zu einem Kufen-Dorado umgestalten wollte.

Schürgers ist der Überzeugung, dass das Projekt nun im dritten Anlauf funktionieren kann: „Wenn wir starke Partner finden.“ Etwa die Schausteller mit zusätzlichen Glühwein- und Bratwurstbuden. Zudem muss ein Sponsor überzeugt werden. Denn aus dem leeren städtischen Haushalt wird’s kein Geld für die Eisbahn und die Verlegung des Partnerstädtemarkts auf die Insel geben.

Michael Reiner

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