Geflohener Sexualtäter hat sich gestellt
Nach einer Woche in Freiheit hat sich der aus einem niederbayerischen Krankenhaus geflohene Sexualtäter in Tschechien gestellt. Der Fahndungsdruck war zu groß.
Mainkofen/Pilsen - Der in Niederbayern aus dem Bezirkskrankenhaus Mainkofen geflohene Sexualstraftäter hat sich in der Nacht zum Sonntag nach einwöchiger Flucht der Polizei im tschechischen Pilsen gestellt. Ein weiterer Patient der Klinik sowie zwei Frauen, die mit dem 46-Jährigen aus der Psychiatrie im Landkreis Deggendorf geflüchtet waren, stellten sich ebenfalls, wie das Polizeipräsidium in Straubing mitteilte.
Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Sexualtäter wurde in Tschechien inhaftiert. Seine drei Begleiter wurden der bayerischen Polizei überstellt. Die drei anderen Patienten gelten im Gegensatz zu dem 46-Jährigen nicht als gefährlich.
Der Mann hatte am 5. Mai einen Freigang in der forensischen Klinik zur Flucht genutzt. Er war zuvor wegen mehrerer schwerer Verbrechen rund zwei Jahrzehnte in Gefängnissen oder geschlossenen Anstalten inhaftiert. Von dem 46-Jährigen und seinen drei Begleitern fehlte zunächst jede Spur. Die Polizei fahndete im In- und Ausland nach dem Sexualtäter, unter anderem in Österreich. Aus der Bevölkerung waren im Laufe der Woche rund 150 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Eine heiße Spur war zwar nicht dabei.
Allerdings sei der Fahndungsdruck für das Quartett offenbar zu groß geworden, so dass sich die Gesuchten stellten, wie die Polizei berichtete. Der 46-Jährige war Anfang der 1990er Jahre wegen Vergewaltigungen und Raubdelikten verurteilt worden.
Nach Absitzen der Haftstrafe kam er in Sicherungsverwahrung. Daraus musste er im vergangenen Jahr wieder entlassen werden, weil keine akute Gefahr mehr von ihm ausging. Nach einem positiven Drogentest veranlasste das Amtsgericht Deggendorf im September 2011 allerdings erneut eine Therapie in der geschlossenen Anstalt des Bezirksklinikums. Ende März wurden die Auflagen gelockert und der Mann durfte sich einige Stunden am Tag im Park des Krankenhauses aufhalten. Dies nutze er dann zur Flucht.
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