Gefangen in der Giessenbachklamm
KIEFERSFELDEN - Freizeitsportler haben erneut einen Großeinsatz der Rettungskräfte ausgelöst. Kletterer hatten sich trotz Hochwasser in die Giessenbachklamm bei Kiefersfelden gewagt – drei wurden aus einem reißenden Gebirgsbach gezogen.
Die drei Männer und eine Frau aus dem Landkreis Rosenheim schlugen alle Warnungen in den Wind. Am Montagabend gegen 19 Uhr stiegen sie von oben in die Giessenbachklamm ein. Ausgerüstet mit Neoprenanzügen kletterten sie die steilen Felswände hinunter. Nur einem von ihnen, einem 37-Jährigen Rosenheimer wurde die Canyoningtour unheimlich, er stieg aus und ging zurück zum Auto.
Ein 36-Jähriger aus Raubling, ein 25-Jähriger aus Rosenheim und eine Frau (23) aus Feldkirchen-Westerham setzten die Tour alleine fort. Doch sie unterschätzten die Wassermassen in der Klamm, bis sie in der Klemme saßen. „Sie kamen keinen Meter mehr vorwärts und zurück konnten sie auch nicht“, erzählte ein Polizeisprecher.
Als die Kletterer auch nach Stunden noch nicht beim ausgemachten Treffpunkt ankamen, setzte ihr Freund schließlich einen Notruf ab. Ein Polizeihubschrauber stieg auf und leuchtete die Giessenbachklamm mit einem Scheinwerfer aus. Die Rettungskräfte fanden schließlich die drei völlig durchgefrorenen Abenteurer. Mit einem Seil wurden sie nach oben gezogen.
In den vergangenen Tagen mussten Rettungskräfte mehrere Schlauchboot- und Kajak-Fahrer bergen, die sich trotz Hochwasser auf Isar bzw. Mangfall unterwegs waren.
Ralph Hub
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