Gefährliche Deutschlandreise: Bartgeier Vinzenz eingefangen

Insgesamt zehn Bartgeier sind in einem bayerischen Nationalpark bisher ausgewildert worden. Einer von ihnen bricht zu einer erstaunlich langen Reise auf - und überlebt.
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Der junge Bartgeier Vinzenz - hier vor einem Jahr bei der Auswilderung - hat eine gefährliche Reise unternommen. (Archivbild)
Der junge Bartgeier Vinzenz - hier vor einem Jahr bei der Auswilderung - hat eine gefährliche Reise unternommen. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa
Berchtesgaden/Oldenburg

Nach einer langen Reise durch ganz Deutschland ist ein abgemagerter Bartgeier aus Bayern in Niedersachsen eingefangen worden. Der Vogel namens Vinzenz hatte einen mehr als 1.600 Kilometer langen Flug hinter sich, wie der Umweltverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) berichtete. 

Vinzenz war erst im vergangenen Jahr im Zug eines Wiederansiedlungsprojekts im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert worden. Anstatt wie seine Artgenossen Ausflüge im Alpenraum zu unternehmen, flog er vergangene Woche zuerst Richtung Oberpfalz, überquerte dann weite Teile Westdeutschlands und reiste weiter bis in die Niederlande. 

Dort sei er ein kleiner Star gewesen, hieß es. Etliche Vogelkundler beobachteten ihn bei seiner Reise, er habe es sogar in die Nachrichten geschafft, berichtete der LBV-Bartgeierexperte Toni Wegscheider.

Der mit einem GPS-Tracker ausgestattete Bartgeier landete dann an einer Landstraße bei Oldenburg. Dort sei er von zwei Greifvogelspezialisten eingefangen worden. Er wurde anschließend untersucht. Neben seinem "deutlichen Gewichtsverlust" - er verlor rund zehn Prozent seines Körpergewichts - war er unversehrt. Vinzenz werde nun aufgepäppelt und dann wieder zurück in die bayerischen Alpen gebracht.

Die lange Deutschlandreise war gefährlich

Dass die jungen Greifvögel solche langen Ausflüge in den Norden unternehmen, sei selten, erklärte der Projektleiter Ulrich Brendel vom Nationalpark Berchtesgaden. Für gewöhnlich seien sie eher in den Alpenregionen unterwegs.

Ein Suchflug nach potenziellen Lebensräumen, wie ihn Vinzenz jetzt hinter sich habe, sei immer riskant, sagte Brendel. Windkraftanlagen seien vor allem an den Küsten eine Gefahr. In einem ähnlichen Fall wurde in den Niederlanden vor wenigen Jahren ein junger Bartgeier tödlich verletzt. Ein anderer wurde von einem Zug erfasst. Ein weiteres Risiko sei, dass die Tiere Reste von Jagdwild fressen, die Splitter aus Bleimunition enthalten. Das könne für sie tödlich enden. 

Bartgeier waren in Bayern ausgestorben. Seit 2021 wurden im Nationalpark Berchtesgaden insgesamt zehn Tiere ausgewildert, eines von ihnen starb durch Steinschlag. Bartgeier gelten mit einer Flügelspannweite von 2,90 Meter als eine der größten flugfähigen Vögel weltweit.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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