Gattin (65) ertränkt: Zehn Jahre Gefängnis
Szenen einer Ehe: Sie hatte ihn als „faule Sau“ beschimpft, da warf er sie in die Badewanne
NÜRNBERG Er war nicht vorbestraft, führte nach außen ein harmonisches Eheleben, doch dann ertränkte Horst G. (69) im Streit seine Gattin Ursula (65) nach 44 Jahren Ehe. Wegen Totschlags erhielt der Ex-Ingenieur am Montag am Nürnberger Schwurgericht zehn Jahre Haft.
Er vernahm’s kopfschüttelnd. Am 25. Oktober 2008, hatte ihn seine Frau in der Nürnberger Eigentumswohnung als „faule Sau“ beschimpft, weil er (nach einem Herzinfarkt) kaum im Garten helfe. Dann trank sie Wein und verschwand mit 1,8 Promille im Bad. Er schubste sie im Streit in die gefüllte Wanne und drückte ihren Kopf unter Wasser, bis sie sich nicht mehr regte. So sieht es das Gericht.
Verteidiger Sven Oberhof forderte dagegen Freispruch. Horst G. habe seine Frau zwar ins Wasser geschubst, aber nicht ertränkt. Sie sei an Erbrochenem erstickt, als er schon weg war. Sein Tatgeständnis bei der Kripo sei nicht verwertbar, weil man Horst G. nicht gleich einen Anwalt besorgt habe. Ehe er den Notarzt rief, baute er einen Gabentisch („Billige Kosmetika“, so der Kripobeamte) auf, weil Ursula zwei Tage drauf 66 geworden wäre. Und schrieb ihr: „Die zurückliegenden Zeiten waren schlecht, es kommen bessere.“ Da war sie schon tot. cis
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