Ganz oder gar nicht

Ein Männerstrip mit Warteliste: „Ladies Night“ ist der Saisonrenner am Nürnberger Schauspiel, Karten gibt es nur mit Geduld - und für ein Gastspiel in Fürth.
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Da fällt die Hülle noch dezent: Marco Steeger (Gavin) stript vor Michael Hochstrasser (Dave), Frank Damerius (Barry) und Thomas Nunner (Norman).
Marion Bührle Da fällt die Hülle noch dezent: Marco Steeger (Gavin) stript vor Michael Hochstrasser (Dave), Frank Damerius (Barry) und Thomas Nunner (Norman).

NÜRNBERG - Ein Männerstrip mit Warteliste: „Ladies Night“ ist der Saisonrenner am Nürnberger Schauspiel, Karten gibt es nur mit Geduld - und für ein Gastspiel in Fürth.

Bei der Wahl zwischen gar nicht oder ganz, setzen Nürnberger Zuschauer momentan auf letzteres und bescheren dem Schauspiel in seinen Ausweichquartieren „Ausverkauft“-Hochgefühle (AZ berichtete). Vor allem gilt das für Kay Neumanns im Dezember angelaufene „Ladies Night“: Die AZ-Premierenkritik hatte der Bühnenvariante zur Filmkomödie „Ganz oder gar nicht“ ja prophezeit, dass ein „durchschlagender Kassenerfolg absolut sicher ist“. Nun, einen Monat später, zeichnet sich ab, dass diese Nächte für Frauen die Erfolgsproduktion der Saison wird — und Nachfolgemodell für Franz Wittenbrinks „Sekretärinnen“, die jetzt schon seit zehn Jahren vor ausverkauftem Haus ihre Schlager schmettern.

Alle Termine im Februar und März sind ausgebucht. Allerdings kann man sich bei der Kartenhotline des Staatstheaters (Tel.01805/231600) auf die Warteliste setzen lassen. Weil darauf schon 800 Namen stehen, wird es im April drei Zusatzvorstellungen geben. Bis Saisonende werden die Herren an 30 Abenden vor über 9000 Zuschauern ihre Hosen fallen gelassen haben. Mehr ist nicht drin: Für Tafelhalle selbst und Ballett sind Termine gesperrt. „Hinzu“, sagt Pressesprecher Olaf Roth, „kommt das Luxusproblem, dass alle Tafelhallenproduktionen gut laufen.“

Der Plan von Schauspielchef Klaus Kusenberg, die strippenden Herren als Lockruf des Populären zu nehmen, ist also aufgegangen: „,Ladies Night ist eine der größtmöglichen Publikumsumarmungen, die man machen kann.“ Nicht erwartet hat diesen Erfolg Marco Steeger, der den Gavin spielt. „Natürlich Freude sich die Leute über eine Komödie. So was hat bislang auf dem Spielplan gefehlt. Aber es liegt auch an der Leichtigkeit unseres Spiels und an der Regie. Zuerst habe ich geschluckt: Ausziehen? Aber im Stück geht es einfach nur darum, da macht man sich irgendwann keine Gedanken mehr über sein Aussehen. Außerdem haben wir wahrscheinlich schon aus Angst und beim Tanztraining ein paar Kilo abgenommen.“

Hartmut Neuber, der Graham der Inszenierung, gesteht, dass man in den ersten Proben nur in Unterhosen „schon blöd geguckt habe“. Aber: „Es ist für uns nicht das erste Mal, dass wir uns auf der Bühne entblößen.“ Im Gegenlicht ist ohnehin „nicht zu viel zu sehen.“ Für Neuber macht’s die Verbindung von sozial engagierter Geschichte und Show: „Es geht um ein paar Jungs, die ihr durch die Arbeitslosigkeit verlorenes Selbstwertgefühl ausgerechnet mit einer anscheinend würdelosen Tätigkeit wiederfinden.“ Das Publikum bekomme so beides: „eine gute Geschichte und eine Stripeinlage“.

Ganz oder gar nicht: Auch in der Fürther Comödie läuft „Ladies Night“ gerade, ein Gastspiel des Ebersbad Oberhausen. Sehr gut, wie Theaterdirektorin Eva Brütting vermeldet. Allerdings gibt es hier für die Vorstellungen bis Sonntag, den 1. Februar, noch Karten: Tel.0911/749340. Georg Kasch

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