Fürth feiert historischen Sieg für radelnden SPDler
FÜRTH - Thomas Jung kann schon mal üben, freihändig zu fahren, bevor er – wie üblich – ins Fürther Rathaus radelt. War der SPD-OB bisher schon unglaublich beliebt, dürfte er nach diesem historischen Wahlsieg aus dem Grüßen nach links und rechts gar nicht mehr herauskommen: Über 80 Prozent haben dem OB ihre Stimme gegeben.
Ein „Ude-Ergebnis“ von 60 Prozent plus X hatte sich Jung gewünscht. Dass der 46-Jährige den Gegner derart abstrafte, hat viele Gründe. Ganz sicher haben die Feierlichkeiten zum 1000. Stadtjubiläum im letzten Jahr den Amtsinhaber ein ums andere Mal in den Vordergrund geschoben. „Na ja, da hat alles gut geklappt“, sagt Jung, „es hätte auch das Bier ausgehen können.“
Ziemlich viel hat geklappt
Es hat ziemlich viel geklappt in Jungs erster Amtszeit: Fürth hat ein nagelneues Thermalbad bekommen und eine schicke Uferpromenade an der Pegnitz. Ein riesiges Solar-Kraftwerk auf einem ehemaligen Müllberg hievt Fürth in die erste Liga der Sonnenstrom-Pioniere.
Die jüngste Großstadt Bayerns – jeder fünfte der 114000 Fürther ist unter 18 – verzeichnet beachtliche Wanderungs-Gewinne. Vor allem durch junge Familien – die Stadt erlebt einen Baby-Boom.
Das bedeutet Mehr-Arbeit. „Wir müssen zwölf Schulen sanieren“, nennt Jung eine der Aufgaben. Außerdem muss die Innenstadt-Entwicklung weitergehen, wenn die Stadt ihr Schmuddel-Image abstreifen soll. Seinen Politik-Stil will Jung dabei nicht ändern. Der OB setzt trotz absoluter SPD-Mehrheit auf Konsens.
Winfried Vennemann
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