Fürth: Der Pokal rettet die Bilanz
„Viertelfinale war überlebensnotwendig“. Erstmals seit Jahren keine Notverkäufe
FÜRTH An den Fürther Fans aus der Nordkurve liegt es wahrlich nicht. Bei Wind und Wetter stehen sie ihren Mann, feuern ihr Team voller Leidenschaft und mit großem Enthusiasmus an, oft gegen eine stimmgewaltige Übermacht aus dem Gästeblock. 4750 Zuschauer, rund 300 davon waren aus Berlin angereist, kamen zuletzt beim 0:0 gegen Union in den Sportpark Ronhof: Minusrekord in dieser Saison. Mit 7500 Besuchern pro Spiel hatten die Fürther kalkuliert, aktuell liegt der Schnitt bei 6200 – und eine Steigerung in den letzten drei Heimspielen ist nicht in Sicht.
Nur St. Pauli kann Bilanz schönigen
Ahlen, Paderborn und St.Pauli, lediglich die Hanseaten bringen Fans und Stimmung mit. Immerhin könnte das Duell gegen das aufstiegs-ambitionierte St.Pauli nochmals die trostlose Bilanz ein wenig schönen.
DFB-Pokal als Rettungsanker für Greuther Fürth
Zum Glück gab es den DFB-Pokal, gewissermaßen der Fürther Rettungsanker. Beim 2:6-Aus im Viertelfinale am 10.Februar bei den Bayern blieben laut Präsident Helmut Hack, „nach Abzug aller Kosten Euro 900000 Euro übrig. Das Erreichen des Viertelfinales war für uns“, so der SpVgg-Boss, „überlebensnotwendig. So können wir die Saison ohne Probleme zu Ende spielen, die fehlenden Zuschauer-Einnahmen damit ausgleichen und wir brauchen auch keine Spieler aus einer Not heraus verkaufen.“ Das heißt auch, Greuther Fürth kommt locker durch das Lizenzierungsverfahren.
Der harte Kern kommt ins Stadion
Liegt der mäßige Besuch an der Tatsache, dass es für die Ronhöfer sportlich eigentlich um nichts mehr geht? Liegt es daran, dass die alljährlichen Platzierungen um Rang fünf keinen Fan mehr hinter dem Ofen hervor locken? Wohl von jedem etwas. Der harte Kern der Fans kommt ins Stadion, der Rest lässt sich von Launen und vom jeweiligen Gegner leiten.
Büskens: "Die kaufen wir uns"
Dabei hat Neu-Trainer Mike Büskens sportlich für neuen Schwung gesorgt, das Kleeblatt aus der Gefahrenzone ins gesicherte Mittelfeld gehievt, das Spiel attraktiver gestaltet. Jetzt legt sich der 41-Jährige selbst mächtig ins Zeug. Der Trainer ist als Poster mit dem Slogan, „Die kaufen wir uns“, im Ronhof präsent und rührt die Werbetrommel für verbilligte Eintrittskarten bei den Heimspielen gegen Ahlen (28.März ) und Paderborn (Mitte April). Und Neuzugang Milorad Pekovic, in der Vorrunde stets von rund 20000 Zuschauern in Mainz verwöhnt, hat richtig viel und vor, denn er meint: „Ein volles Haus kommt hier auch noch.“ Matthias Hertlein
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