Fürth: Baby ausgesetzt - gerettet!
FÜRTH - 21-Jähriger findet nachts bei Regen im Stadtpark das winzige Mädchen. Säugling wurde laienhaft abgenabelt. Polizei sucht nach der Mutter
In welcher Situation muss diese Mutter gewesen sein? Sie entbindet unter Schmerzen ein Kind, es ist gesund, es atmet, es ist ein Mädchen – und setzt es dann wenige Stunden später in der Samstagnacht im Fürther Stadtpark aus! Es regnete, es war eine kühle Nacht. Doch die Tragödie hat ein vorläufiges Happy End: Der Säugling wimmerte – und wurde gefunden! Die Suche nach der Mutter ist bislang aber ergebnislos geblieben. Es war ein 21-Jähriger, der in dieser unwirtlichen Nacht durch den Stadtpark lief. Er war auf dem Weg zum Besuch bei seiner Mutter. Es war 22.15 Uhr, als er plötzlich im Gebüsch ein Wimmern hörte. „Als der Mann nachsah, fand er eine Tasche, in der in Decken eingewickelt ein Baby lag“, so Rainer Seebauer vom Polizeipräsidium.
Das Baby hätte fast nicht überlebt
Die Mutter – oder ein anderer unbekannter Täter – wollte zumindest sicher gehen, dass das Kind warm eingepackt war. Doch es scheint absolutes Glück gewesen zu sein, dass der 21-Jährige in diesem Moment genau dort vorbeigelaufen war. „Wenn der junge Mann nicht vorbeigekommen wäre, hätte das Baby diese Nacht vielleicht nicht überlebt“, so Seebauer. Der Finder rief seine Mutter an. Die empfahl ihm, das Kind sofort ins Fürther Klinikum zu bringen. Dort untersuchten Ärzte den Säugling: ein hellhäutiges, kerngesundes Mädchen, die Nabelschnur war laienhaft durchtrennt worden.
Die Polizei sucht nach Zeugen
Die Polizei geht davon aus, dass das Kind erst kurz vor dem Auffinden an dieser Stelle abgelegt wurde und sucht deshalb nach Zeugen im Stadtpark. Heute werden die Tasche und die Decke kriminologisch auf Spuren untersucht. Die Suche nach der Mutter wird intensiviert. Wem eine schwangere Frau aufgefallen ist, die nun weder Bauch noch Baby hat: Die Polizei ist unter 0911/2112-3333 zu erreichen. sw
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