Für Diesel und Klimaschutz: Bosch-Mitarbeiter demonstrieren

Die Autoindustrie ist im Wandel. Aus Angst um ihre Zukunft demonstrieren in Bamberg rund 3000 Beschäftigte des Zulieferers Bosch. Sie haben eine klare Forderung an ihren Arbeitgeber.
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Beschäftigte des Autozulieferers Bosch stehen bei einer Demonstration mit Fahnen der IG-Metall. Foto: Nicolas Armer
dpa Beschäftigte des Autozulieferers Bosch stehen bei einer Demonstration mit Fahnen der IG-Metall. Foto: Nicolas Armer

Bamberg (dpa/lby) - Mehrere Tausend Mitarbeiter des Autozulieferers Bosch haben in Bamberg angesichts des Umbruchs in ihrer Branche für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Themen wie Klimaschutz und die Verbesserung der Gesundheit stünden "nicht im Widerspruch zum heutigen Verbrenner - weder Benzin noch Diesel", sagte der Betriebsratsvorsitzende von Bosch Bamberg, Mario Gutmann, am Donnerstag vor den Mitarbeitern. Das Unternehmen müsse dem Standort mit Innovationen in Zukunftsprodukte eine Perspektive geben.

Bei Bosch hängen allein in Deutschland gut 15 000 Arbeitsplätze vom Diesel ab. Im vergangenen Jahr hat Bosch in Bamberg und im saarländischen Homburg bereits 600 Stellen gestrichen. In dem Werk in Oberfranken fertig Bosch nach Angaben eines Unternehmenssprechers Einspritzventile für den Benzin- und Dieselmotor sowie Zündkerzen. Zündkerzen machen demnach rund 10 Prozent aus, Diesel- und Benzinprodukte jeweils rund 45 Prozent.

Der Leiter des Werks, Martin Schultz, zeigte Verständnis für den Protest der rund 3000 Beschäftigten. Bosch investiere in Bamberg weiter in Verbrennungstechnologien, etwa noch sauberere Diesel, um die Zukunft der Menschen zu sichern, sagte er.

Die Politik macht Druck auf die Autohersteller, mehr Elektroautos und weniger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu bauen. Der Diesel hat außerdem Probleme, weil Hamburg und Stuttgart Fahrverbote wegen zu hoher Stickoxid-Werte gegen ältere Dieselmodelle verhängt haben. In anderen Städten drohen Aussperrungen. Die sinkende Nachfrage vor allem nach Teilen für den Dieselmotor sei eine Herausforderung für Bosch in Bamberg, erklärte Schultz.

Betriebsratschef Gutmann betonte, dass das Ziel sein müsse, "in alle Richtungen technologieoffen zu sein". Nur so könnten in Zukunft Arbeitsplätze in der Autoindustrie gesichert und gleichzeitig die notwendigen Klimaziele erreicht werden. Es dürfe "nicht alles auf Elektrifizierung" gesetzt werden - gebraucht würden unter anderem auch Hybride und synthetische Brennstoffe.

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