Fünfeinhalb Jahre Haft für Baby-Schänder
13 Monate altes Kind misshandelt, gefesselt und missbraucht. Ermittlungen auch gegen Mutter.
NÜRNBERG Er hat die 13 Monate alte Tochter seiner Freundin (23) schwer misshandelt, gefesselt und schwer missbraucht – dafür wurde der Arbeitslose Pjotr K. (19) gestern am Nürnberger Jugendschöffengericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Als „gefühlsarmen Gewaltverbrecher“ bezeichnete die Richterin Gabriele Gemählich den Angeklagten, der nur einen Teil der Vorwürfe zugab. Sie rügte auch die Kindsmutter, die – mit neuem Freund – im Saal saß: „Sie hat komplett versagt, hätte es durch ihr Eingreifen verhindern können und hätte die Verletzungen bemerken müssen.“ Gegen sie soll deshalb ein Verfahren eingeleitet werden.
Die Telefonistin war im vierten Monat von Pjotr schwanger, als sie mit ihm in eine Wohnung in Nürnberg zog. Sie ging arbeiten, er sollte auf das Kind aus einer vorherigen Beziehung aufpassen.
Am Kind die Aggressionen ausgelassen
Doch Pjotr fühlte sich allein gelassen, befürchtete, dass seine Freundin was mit einem anderen Mann hatte. Dafür müsse die Frau bestraft werden, kündigte er per SMS einer Bekannten an. Er tat es über das Baby: „Am Kind haben Sie Ihre Aggressionen ausgelassen, um seine Mutter zu bestrafen“, so die Richterin.
Pjotr K. prügelte das Baby an mindestens zwei Tagen, denn es hatte zig blaue Flecke. Er schüttelte die Kleine, dabei erlitt sie lebensbedrohliche Hirnverletzungen. Das gab er zu, nicht aber, dass er zumindest mit den Fingern in Vagina und After der Kleinen eindrang, so dass die Schleimhäute einrissen.
„Ich war’s nicht“, behauptete er noch gestern. Doch es war niemand sonst in der Wohnung. Hat er Angst, von Mithäftlingen verprügelt zu werden? Kinderschänder sind im Knast geächtet. cis
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