Fünf Brände gelegt: Feuerteufel vor Gericht
Es gab 21 Verletzte – jetzt steigt der Prozess gegen einen Bäcker aus Würzburg. Er sagt: „Ich bin nicht verrückt“
WÜRZBURG Es geht nicht so sehr um den Schaden von rund 170.000 Euro, den ein Bäcker aus Würzburg im vergangenen Jahr angerichtet haben soll. Es ist viel mehr die Todesangst, die der 38-Jährige verbreitete. Die Würzburger Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, der Feuerteufel gewesen zu sein, der zwischen 21. September und 26. Oktober fünf Brände in Würzburg legte. 21 Menschen wurden dabei verletzt. Seit gestern steht der irre Täter vor Gericht.
Acht Prozesstage sind angesetzt. 70 Zeugen sollen vernommen werden. Der Italiener äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Bei der Vernehmung durch die Polizei hatte er die Vorwürfe abgestritten. Das Vorgehen des Feuerteufels war oft identisch: In Kellerräumen steckte er beispielsweise Papier in Brand. Ein anderes Mal benutzte er einen Brandbeschleuniger.
Die Menschen in den Häusern erlitten Rauchvergiftungen. Unter den 21 Verletzten war auch ein Polizist, der den Mietern ins Freie half. Erwischt wurde der Mann am 26. Oktober. Erneut hatte es in einem Mehrfamilienhaus gebrannt. Die Feuerwehr evakuierte sieben Menschen. Auch hier war das Feuer wieder im Keller ausgebrochen, der Täter hatte Brandbeschleuniger benutzt. Doch diesmal war die Kripo schneller: Der damals 37-Jährige wurde festgenommen.
Spuren, die dem Angeklagten direkt zugeordnet werden können, fanden sich an keinem der Tatorte. Der Vorsitzende der Strafkammer appellierte an den 38-Jährigen: „Die Taten könnten auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen sein. Deshalb wäre es sinnvoll, etwas dazu zu sagen, wenn Sie es waren.“
Die Antwort des Angeklagten: „Ich bin nicht verrückt!“