FSV Mainz 05 mit bestem Personal nach München
Mainz (dpa/lrs) - Auf seinen alten Kumpel Jürgen Klopp konnte Sandro Schwarz vor dem Gastspiel des FSV Mainz 05 bei Bayern München nicht bauen. Sein Insider-Wissen behielt das 05-Idol, das mit dem FC Liverpool gerade den deutschen Rekordmeister FC Bayern München aus der Champions League eliminierte, nämlich für sich. "Es gab einen SMS-Kontakt mit Kloppo", verriet FSV-Coach Schwarz am Freitag. "Aber es ist nicht so, dass wir Matchpläne oder Power-Point-Präsentationen ausgetauscht hätten. Es waren nur Emojis."
Der 40-Jährige, der einst gemeinsam mit Klopp auf Balljagd war, nahm dies aber nicht schwer. "Quervergleiche sind doch Quatsch", beschied Schwarz. Gegen ein ähnliches Erfolgserlebnis, wie es sein früherer Weggefährte mit den Reds beim 3:1 am vergangenen Mittwoch gefeiert hatte, hätte Schwarz am Sonntag (18.00 Uhr) zum Abschluss des 26. Spieltages der Fußball-Bundesliga aber nichts einzuwenden. "Wir wollen unserem eigenen Anspruch gerecht werden und alles rausfeuern, was wir auf dem Schläger haben", betonte er.
Bis zum Anpfiff will er mit seinen Assistenten noch am richtigen Plan arbeiten. "Erst danach werden wir festlegen, welcher Spieler am besten für die anstehenden Aufgaben geeignet ist", sagte Schwarz. Die Prinzipien des Mainzer Spiels ständen klar im Vordergrund und seien bei den Bayern wichtiger als die Grundordnung.
Eklig und mutig sein, sicher stehen und nach vorne Nadelstiche setzen - so lautet die Vorgabe. "Was wir gegenüber den letzten Spielen brauchen ist Effizienz. Viele Torchancen werden wir nicht bekommen", erklärte Schwarz. Fünf der letzten sechs Partien gegen die Münchner, die laut Schwarz mit "herausragender Qualität" gesegnet sind, gingen verloren. "Wir dürfen Bayern nicht nach dem Champions-League-Aus bewerten. Die haben in der Bundesliga zuletzt alles gewonnen und den Rückstand auf Dortmund aufgeholt", sagte Schwarz.
Zumal sein Kollege Niko Kovac das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal als neues Bayern-Ziel ausgerufen hat. Da würde ein Ausrutscher gegen Mainz nicht ins Bild passen. 2017 knöpften die Rheinhessen dem Rekordmeister mit einem 2:2 letztmals einen Punkt ab. Der letzte Sieg der 05er datiert vom 25. September 2010. Sami Allagui und Adam Szalai sowie ein Eigentor von Bo Svensson sorgten für das 2:1.
2000 Mainzer Fans werden die Mannschaft im letzten Spiel vor der ersten Länderspiel-Pause 2019 in die Allianz-Arena begleiten. Im 05-Kader fehlen Torhüter René Adler sowie der erkrankte Emil Berggreen und die verletzten Philipp Mwene und Gerrit Holtmann, die ohnehin allesamt nicht zum engsten Mannschaftskreis zählen. Schwarz hat also sein stärkstes Aufgebot zur Verfügung. "Es gibt genug Auswahl", sagte er und nahm seine Mannschaft in die Pflicht: "Wichtig ist gegen die bayerischen Topspieler die richtige Einstellung und Mentalität."