Friedenspfeife und Zukunftsängste im Tiger-Käfig
Sykora & Brockmann: „Missverständnisse ausdiskutiert“. Heute gegen Wolfsburg
NÜRNBERG Für Sportdirektor Otto Sykora ist der Januar der „wahrscheinlich wichtigste Monat der Saison“. Ausgerechnet jetzt beginnen seine Ice Tigers vor heimischer Kulisse zu schwächeln. Zwei deftige Heimpleiten innerhalb einer Woche gegen Straubing (1:4) und Augsburg (1:5) – die Fans sind trotz des zwischenzeitlichen 3:2-Erfolgs in Mannheim sauer. Denn die Playoff-Qualifikation wackelt bedenklich.
„Momentan“, sagt Sykora, „gibt es wichtigeres als die Playoffs, nämlich: Ob und wie es überhaupt weitergeht. Die Verunsicherung bei allen ist groß.“ Grund: „Niemand auf der Geschäftsstelle weiß, wer der große unbekannte Retter sein könnte.“
"Da sind viele Missverständnisse von außen reingetragen worden"
Wenigstens scheint die Eiszeit zwischen Sykora und Trainer Andreas Brockmann zumindest angetaut zu sein. „Da sind viele Missverständnisse von außen reingetragen worden. Aber das haben wir ausdiskutiert. Gut möglich, dass uns jemand bewusst provozieren wollte“, sagt Sykora. „Wir müssen jetzt nach vorne schauen und normal miteinander arbeiten.“ Und Brockmann fügte hinzu: „Wir haben beide nur ein Ziel – die Playoffs. Und wir werden alles tun, um dieses Ziel auch zu erreichen.“
Da wäre ein Sieg heute (19.30 Uhr, Premiere live) in der Arena Nürnberger Versicherung gegen Wolfsburg sicher Gold wert. „Ich erwarte die richtige Reaktion der Mannschaft“, sagt Sykora. „Ich bin überzeugt, dass sie beweisen will, dass die Niederlagen gegen Straubing und Augsburg nur zwei Ausrutscher waren. Die Jungs werden sich ganz bestimmt nicht noch einmal abschlachten lassen.“ Weshalb vor allem im Unterzahlspiel, einst eine Domäne der Tigers, starker Besserungsbedarf besteht. Sykora: „Wir haben zuletzt acht von neun Gegentoren in Unterzahl geschluckt, das geht so nicht weiter. Auswärts stehen wir einfach kompakter. Zu Hause spielen wir nicht richtig defensiv und auch nicht richtig offensiv, sondern irgendwas dazwischen.“
Jarrett beißt auf die Zähne
Damit die Richtung bald wieder stimmt, wird Verteidiger Cole Jarrett (Steißbein-Prellung) heute „auf die Zähne beißen“ (Sykora). Und auch Brad Leeb, der gegen Augsburg einen Puck auf den Fuß abbekommen hatte, will gegen Wolfsburg stürmen – „wenn er überhaupt in den Schlittschuh reinkommt“.Gerhard Schmid
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