Freispruch für Skandal-Stadtrat

Rechtsextremist Sebastian Schmaus (27) stand schon wieder vor dem Amtsgericht - diesmal ging es nicht um seine Suff-Fahrten
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Den strengen Kontrollen am Eingang des Gerichtsgebäudes musste sich auch Stadtrat Sebastian Schmaus unterwerfen.
bayernpress.com Den strengen Kontrollen am Eingang des Gerichtsgebäudes musste sich auch Stadtrat Sebastian Schmaus unterwerfen.

NÜRNBERG Am Donnerstag hing das Stadtratsmandat von Sebastian Schmaus (27) am seidenen Faden. Der Polit-Rechtsaußen, der für die NPD-Tarnorganisation „Bürgerinitiative Ausländerstopp” im Stadtrat sitzt, musste sich vor dem Amtsgericht wegen Verunglimpfung des Staates verantworten. Eine Haftstrafe ohne Bewährung hätte das Ende seiner Rathaus-Karriere bedeutet. Doch es kam ganz anders...


Rückblick: Schmaus hatte im Sommer 2009 vor dem Scharrer-Gymnasium einen Flyer verteilt, dessen Inhalt von der Staatsanwaltschaft als strafrechtlich relevant eingestuft wurde. Auf der Vorderseite stand als Überschrift „Die BRD ist ein Irrenhaus und du sitzt mittendrin.” Der Satz, den die Ermittlungsbehörde als Verunglimpfung des Staates ansah, fand sich auf der Rückseite: „Merke also: Die BRD ist krank und genauso wenig therapiefähig wie ein Kinderschänder! Alles Kranke geht einmal zugrunde...”


Der Vergleich des Staates mit einem nicht therapiefähigen Kinderschänder wäre der Staatsanwaltschaft vier Monate Haft wert gewesen. Das allein hätte Schmaus nicht sonderlich in Bedrängnis gebracht. Da er aber mehrere politisch motivierte Vorstrafen vorweist und die Verteilung des Flyers in die Bewährungszeit fiel, hielt die Anklagevertreterin erstmals eine Haftstrafe ohne Bewährung für erforderlich.
Das Amtsgericht sah die Sache etwas anders. Es sprach Schmaus frei! So wie es auch dessen Verteidiger verlangt hatte. Der angeklagte Volksvertreter konnte danach tief durchatmen. Wäre er auch nur einen Tag im Gefängnis gelandet, hätte er nach der Gemeindeordnung sein Stadtratsmandat automatisch zurückgeben müssen. hr

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.