Freinacht-Einsätze gingen zurück: Regen stoppt viele dumme Streiche
BAYERN - Die Polizei freute sich: In ganz Bayern ist die Zahl der Freinacht-Einsätze vermutlich wegen der Witterung stark zurück gegangen. Aber vereinzelt kam es dann doch zu Straftaten.
Straßensperren und brennende Fahrräder gab es zwar doch, aber das schlechte Wetter in der Freinacht mit Regen und Gewittern hat der Polizei im Freistaat weniger Einsätze als im vergangenen Jahr beschert. Im nördlichen Oberbayern sank die Zahl der Einsätze in der Nacht zum 1. Mai um rund 100 auf etwa 50. In München musste die Polizei 80 Mal ausrücken. 2009 hatte sie noch 167 Freinacht-Einsätze gefahren. In Unterfranken hingegen blieb die Zahl hoch: 150 Polizeieinsätze wurden hier gezählt.
„Heuer hatten wir nur 51 Einsätze“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt. Dass es dieses Jahr ruhiger zuging, habe man wohl auch dem nächtlichen Gewitter zu verdanken. In Gauting (Landkreis Starnberg) gab es den wohl ungewöhnlichsten Einsatz: Unbekannte bauten aus Anhängern, Mülltonnen, Holzpaletten, Eimern, einem Motorrad und gut 60 Autoreifen eine Straßensperre. Die Feuerwehr musste sie abtragen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Fahrrad angezündet
In München wickelten Unbekannte ein Fahrrad mit Toilettenpapier ein und zündeten es an, am Stadtrand brannte ein stummer Zeitungsverkäufer. Eine 15-Jährige wurde in der Landeshauptstadt am Auge verletzt. Sie war mit ihren Freunden von einer anderen Gruppe Jugendlicher mit Eiern beworfen worden und musste im Krankenhaus behandelt werden.
In den meisten Münchner Fällen warfen überwiegend Jugendliche Eier gegen Hauswände oder Autos oder beschmierten sie mit Rasierschaum oder Ketchup, ohne bleibenden Schaden zu verursachen. Allerdings wurden bei mehreren Autos auch Außenspiegel abgeschlagen, bei einem Fahrzeug schlug ein Unbekannter eine Scheibe ein.
In der sogenannten Freinacht zum 1. Mai werden – meist von Jugendlichen und jungen Erwachsenen – „Streiche“ gespielt, etwa Maibäume abgesägt, Mülltonnen angezündet oder Häuserwände beschmiert. Doch während der Maibaumklau noch als Brauchtum von der Polizei geduldet wird, handelt es sich bei den übrigen „Streichen“ oft um Straftaten.
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