„Freiburg kein Endspiel“

Torhüter Schäfer sieht für den Club „die beste Ausgangslage“ im Schneckenrennen gegen den Abstieg. Aber Trainer Hecking warnt vor Übermut
von  Abendzeitung
Sicherer Rückhalt seiner Mannschaft und ein Mann der klaren Worte: FCN-Keeper Raphael Schäfer.
Sicherer Rückhalt seiner Mannschaft und ein Mann der klaren Worte: FCN-Keeper Raphael Schäfer. © Wolfgang Zink

Torhüter Schäfer sieht für den Club „die beste Ausgangslage“ im Schneckenrennen gegen den Abstieg. Aber Trainer Hecking warnt vor Übermut

NÜRNBERG Es ist noch nicht alles anders. Aber doch vieles neu beim Club 2010. Wo sonst eine Niederlage wie die unglückliche 0:2-Pleite gegen Wolfsburg und der damit wieder gestiegene Druck im Kampf um den Nichtabstieg vielleicht für Unruhe gesorgt hätte, herrscht nun weiter ungebrochene Zuversicht. „Ist doch nichts passiert“, lautet der allgemeine Tenor am Valznerweiher. Noch präziser bringt Keeper Raphael Schäfer die Stimmungslage auf den Punkt: „Wir haben immer noch die beste Ausgangslage aller Teams da unten.“

"Wir können jetzt verwalten und taktieren"

Beim Tabellen-14. fühlen sie sich offensichtlich wohl in der noch ein wenig ungewohnten Rolle des Gejagten. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es mit Hannovers überraschendem 4:2-Erfolg gegen Schalke bei der inoffiziellen Keller-Meisterschaft um die Nichtabstiegsplätze 14 und 15 wieder ziemlich eng geworden ist. „28 Punkte werden nicht reichen“, weiß Schäfer. Er behauptet sogar: „Wir können das jetzt verwalten und taktieren.“ Als Leitbild für den Endspurt soll ausgerechnet der noch amtierende deutsche Meister aus Wolfsburg dienen. „Wir sollten es so machen wie der VfL. Wenig Chancen – und dann zuschlagen“, fordert Schäfer.

Also ziemlich genau das Gegenteil von dem, was der Club gegen die Wölfe im zweiten Akt fabrizierte: Fahrkarten fast im Minutentakt. Allein Albert Bunjaku, seit jetzt drei Partien Torjäger ohne Treffer, verballerte drei gute Möglichkeiten. Albert beinahe trotzig: „Das Toreschießen haben wir nicht verlernt!“

Was am Samstag bei waidwunden Freiburgern (Platz 17), den direkten Nebenbuhlern um den Klassenverbleib, zu beweisen wäre. Mit einem Sieg könnte der Club den Mitaufsteiger mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur zurück in die Zweite Liga schicken. Sondern sich auch einen wertvollen Vorsprung auf die Verfolger sichern. „Für uns ist das kein Endspiel. Für Freiburg schon“, schiebt Schäfer den Schwarzen Peter den Breisgauern zu: „Wir können mit der Situation entspannter umgehen als der SC.“

"Die Mannschaft wird den Rückschlag wegstecken"

Trainer Dieter Hecking ist nach dem Wolfsburg-Spiel überzeugt: „So, wie ich meine Mannschaft kenne, wird sie diesen Rückschlag, vor dem ich immer gewarnt habe, wegstecken. Und in Freiburg die richtige Antwort geben. Ich bin weit davon entfernt, alles zu hinterfragen, was in den letzten drei Monaten gut war.“ Der 45-Jährige betont jedoch: „Wir müssen jetzt in allen vier Spielen punkten.“

Zu wohl sollten sich seine Schützlinge als Gejagte nicht fühlen. Auf ein weiteres Kapital des Club als „Last-Minute-Depp“ können wir verzichten.K. Kaufmann, M. Löser

Mehr über den Club und Trainer Dieter Heckings Kritik an Schiedsrichter Winkmann lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Dienstag, 13. April.

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