Frauenrenten im Osten 357 Euro höher als im Westen

In ganz Westdeutschland war vor allem auf dem Land lange das traditionelle Familienmodell üblich. Die Folge: Frauen sind bei der Rente schlechter gestellt als in Ostdeutschland, auch in Bayern.
dpa |
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Kinderbetreuung in der ehemaligen DDR, dargestellt in einem Bleiglasfenster im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. Eine Folge: Frauen in Ostdeutschland bekommen heute höhere Renten als im Westen. (Symbolbild)
Kinderbetreuung in der ehemaligen DDR, dargestellt in einem Bleiglasfenster im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. Eine Folge: Frauen in Ostdeutschland bekommen heute höhere Renten als im Westen. (Symbolbild) © picture alliance / ZB
Berlin

Frauen bekommen in den westdeutschen Bundesländern im Schnitt nach wie vor weniger als 1.000 Euro Rente im Monat. Im Osten einschließlich Berlins hingegen gab es im Jahr 2023 kein Bundesland mehr, in dem die Durchschnittsrente einer Frau unter 1.100 Euro lag. Im Mittel bekommt eine Rentnerin im Osten 1.218 Euro, 357 Euro mehr als im Westen (861 Euro). Das haben das Prognos-Institut und der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnet. 

Frauenrenten in Bayern über 60 Prozent niedriger als bei Männern

In Bayern stehen Rentnerinnen mit 869 Euro im Monat minimal besser da als im westdeutschen Schnitt. Die durchschnittliche Männerrente im Freistaat belief sich auf 1.400 Euro, 61 Prozent mehr. 

Frauen im Westen haben familienbedingt längere Auszeiten im Beruf

Bedingt ist das große Gefälle dadurch, dass viele Rentnerinnen in den alten Bundesländern in jüngeren Jahren Hausfrauen waren und auch nach dem Heranwachsen der Kinder häufig Teilzeit arbeiteten. "Das führt dazu, dass Frauen weniger in Rentenkassen und Altersvorsorge einzahlen und im Alter dann finanziell schlechter dastehen als Männer", sagte Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV. Dementsprechend bekommen Männer in den alten Ländern im Schnitt eine um zwei Drittel höhere Rente. 

Im Osten hingegen ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen seit jeher höher, ein Erbe vergangener DDR-Zeiten. Bundesweit am besten da stehen Frauen in Potsdam, dort belief sich die durchschnittliche Monatsrente auf 1.314 Euro. Das war fast doppelt so viel wie im Rheinland-Pfälzer Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem bundesweiten Schlusslicht: Dort bekamen Frauen im Schnitt nur 668 Euro.

Männerrenten in NRW am höchsten

Bei Männern hingegen ist das West-Ost-Gefälle bei den Renten nur noch minimal: Im Westen waren es der Auswertung zufolge 1.430 Euro, im Osten 1.416 Euro im Monat.

Allerdings sind die Männerrenten nicht überall höher als diejenigen einiger Frauen: Bundesweites Schlusslicht in dieser Hinsicht ist der Landkreis Waldshut im Südschwarzwald mit 1.201 Euro. Das war weniger als die durchschnittliche Rente einer Frau in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit an der Spitze liegen männliche Rentner im Ruhrpott, allen voran der Kreis Bottrop mit durchschnittlich 1.686 Euro im Monat.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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