Franziska (12) ermordet: Täter handelte mit Kinderpornos!

Stefan B. hat gestanden, die zwölfjährige Franziska umgebracht zu haben. Nach AZ-Informationen verbreitete der NPD-Anhänger Kinderpornos.
Ralph Hub |
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...ausgerechnet dieser Facebook-Gruppe. Ein anderes seiner Bilder zeigt...
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...diese brutale Szene (Pixelung durch die AZ).
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Neuburg - Sein Facebook-Profil lässt ahnen, in welch perverser Welt Stefan B. lebt. Auffällig ist sein Interesse an Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern. Der 26-Jährige hat inzwischen den Mord an der kleinen Franziska gestanden (AZ berichtete).

Stefan B. lebt in einer Welt aus Sex und Gewalt. Sein Facebook-Profil ist eine Galerie des Schreckens. Ein Foto zeigt einen jungen Mann, dem ein Messer in der blutverschmierten Brust steckt.

Auf einem anderen ist ein Tattoo zu sehen: Stefan B. ließ sich „love“ im Schambereich stechen.

Schon früh wird Stefan B. mit Kinderpornos erwischt. Er hat Videos und Bilder im Internet heruntergeladen und auf seinem Computer gespeichert, handelt sogar mit den Bildern, tauscht mit Gleichgesinnten im Netz.

Lesen Sie hier: Sexualmord an Franzi - die grausamen Details

Der Lehrling wird damals wegen Verbreitung von Kinderpornografie vor Gericht gestellt, kommt allerdings zunächst mit einer Bewährungsstrafe davon.

Stefan B. stammt aus einem kleinen Dorf im Landkreis Eichstätt. Nach der Volksschule wird er Bäcker. Er verliert seinen Job. Zuletzt ist er Türsteher in einem Club in Neuburg. Er ist Vater zweier Kinder. Ein Bub und ein Mädchen von zwei unterschiedlichen Frauen, wie man in der Nachbarschaft hinter vorgehaltener Hand erzählt.

Im Internet verfolgt Stefan B. auffallend intensiv Berichte über Kindesmissbrauch. Auf seinem Facebook-Profil hat der bekennende NPD-Sympathisant Gruppen wie „Finger weg von unseren Kindern“ mit „Gefällt mir“ markiert. Doch das ist offenbar pure Heuchelei. 

Stefan B. hat ein gestörtes Verhältnis zu Frauen. Erst im Dezember stand er in Neuburg vor Gericht. Er hatte Frauen über ein Internetportal obszöne Angebote gemacht, wollte Sex und bot ihnen dafür bis zu 5000 Euro. Mindestens zehn Fälle sind aktenkundig. Das Verfahren ist nicht abgeschlossen, ein Urteil noch nicht rechtskräftig.

Freunde beschreiben Stefan B. als „Unruhestifter“ und „Krawallbruder“. Einen eiskalten Mord hätte ihm allerdings keiner zugetraut.

Über die Jahre gerät Stefan B. immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Mal ist es eine Schlägerei, mal Diebstahl, auch Tankbetrug, Fahren ohne Führerschein und Kennzeichendiebstahl. Vor Gericht kommt er mit Bewährungsstrafen davon.

Schließlich sammelt sich so viel an, dass ihn ein Richter für fünf Monate ins Gefängnis schickt. Dabei ist auch die alte Strafe wegen Kinderpornografie einbezogen. Ende 2013 kommt er aus der JVA Bernau.

Jetzt droht ihm lebenslänglich wegen Mordes an Franziska O. (12). „Er hat gestanden, das Mädchen getötet zu haben“, sagt Oberstaatsanwalt Helmut Walter. Über Motiv und Tathergang schweigt der arbeitslose Bäcker allerdings weiterhin.

Nach Erkenntnissen der Soko „Franziska“ hat der 26-Jährige am Samstagnachmittag in Nassenfels einige Teenager an der Skaterbahn beobachtet. Dabei fiel ihm die 12-Jährige aus Möckenlohe, einem Ortsteil von Adelschlag, auf. Als das Mädchen nach Hause radelt, folgt er ihr in seinem Toyota Paseo.

Die Realschülerin bemerkt den Fremden und schickt via Handy zwei Freundinnen eine Nachricht: Sie habe Angst, sie werde von einem Mann in einem grünen Auto verfolgt.

Auf der Landstraße zwischen Nassenfels und Möckenlohe zwingt Stefan B. die Realschülerin zum Anhalten. Er zerrt sie in sein Coupé und fährt mit Franziska nach Neuburg zum Rathei-Weiher. An dem kleinen Badesee tötet er sein Opfer. Franziska muss schrecklich gelitten haben. Sie hat furchtbare Verletzungen an Kopf und Hals.

Laut Obduktion gibt es Hinweise, dass das Mädchen vom Mörder auch sexuell missbraucht wurde. Gestern stiegen erneut Taucher in den Weiher, Polizisten suchten die Gegend ab, Franziskas Heimweg und ein Wäldchen.

Sie wollen die Tatwaffe finden, die noch immer verschwunden ist. Der Täter hat sie weggeworfen.

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