Fränkischer Wein profitiert von der Hitze
Kitzingen - Das seit Tagen andauernde hochsommerliche Wetter in Bayern lässt nach Einschätzung der Winzergemeinschaft Franken (GWF) einen besonders guten Frankenwein in diesem Jahr erwarten.
Die intensive Sonnenbestrahlung sei bei ausreichender Wasserversorgung der Motor zur Bildung eines hohen Zuckergehaltes und damit Voraussetzung für gute Qualität, erklärte GWF-Kellermeister Christian Baumann der Nachrichtenagentur dapd am Montag.
Die GWF ist der größte Weinerzeuger in Franken. Da für die Wochenmitte auch wieder kühlere Temperaturen erwartet würden, sei das Wetter „eigentlich perfekt“, betonte Baumann.
Negative Auswirkungen der Hitzewelle befürchtet er lediglich bei der Bacchus-Traube, die etwa zehn Prozent des Frankenweines ausmache. Hier seien durch Sonnenbrand Ertragseinbußen zwischen 5 und 30 Prozent möglich, sagte Baumann.
Der Ertrag des Frankenweins wird nach Einschätzung des Weinbauverbandes in diesem Jahr deutlich höher ausfallen als 2011, als nach dem Frost im Mai mit knapp 60 Hektolitern je Hektar die mengenmäßig schlechteste Ernte seit Ende der 1960er Jahre eingefahren worden war.
Stephan Schmidt, Weinbaureferent beim Weinbauverband, erklärte, er rechne für 2012 mit 80 bis 90 Hektolitern Ertrag je Hektar. Die Ertragsfläche beträgt 5.900 Hektar.
Die Weinlese in Franken wird offiziell am 18. September von Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) eröffnet. Mit der Lese des Federweißen wird bereits am Montag begonnen.
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