Fränkische Rabenmutter setzte schon ihr zweites Baby aus!
Das Hofer Mädchen hat einen Bruder: Der kleine Max wurde vor sieben Jahren in einer Sparkasse in Plauen ausgesetzt.
HOF/PLAUEN Irre Wendung im Fall des in Hof ausgesetzten Babys: Die Polizei weiß zwar noch nicht, wer seine Mutter ist. Doch sie weiß, dass das Mädchen einen Bruder hat – und dass dieser Bruder ebenfalls ausgesetzt wurde! Wie schon das Hofer Mädchen wurde der kleine Bub am 17. September 2001 in einer Sparkassenfiliale gefunden.
Diese Erkenntnis wurde durch einen DNA-Abgleich ermöglicht. In allen Aussetzungsfällen erstellt die Polizei ein DNA-Profil des Säuglings, mit dem ein Computerprogramm gefüttert wird. Normalerweise erhofft sich die Kripo dann eine Übereinstimmung zu einem erwachsenen Verwandten, der bei der Polizei bereits durch seine DNA registriert ist.
Im Hofer Fall signalisierte der Computer tatsächlich einen Treffer – dass der dazugehörige Mensch erst sieben Jahre alt ist, überraschte die Ermittler sehr. Klar ist nun: Die Babys sind Geschwister.
„Unsere stärkste Spur ist die EC-Karte"
Am 17. September 2001 schlich sich eine Person in die Sparkasse in Plauen und legte den Buben so im Vorraum ab, dass die Überwachungskamera keine vernünftigen Bilder liefern konnte. Der Bub wurde kurz darauf unversehrt gefunden, er heißt Max, geht jetzt in die Grundschule, seine Pflegeeltern haben ihn mittlerweile adoptiert.
Sieben Jahre später wiederholte sich das Drama: Wieder ist die Frau schwanger, und wieder scheint es für sie keine Möglichkeit zu geben, das Kind großzuziehen. Warum greift sie nicht auf die Möglichkeit einer anonymen Geburt zurück, auf eine Babyklappe oder ein Adoptionsverfahren? Fragen, die nur sie beantworten kann.
Am 16. November wird das kleine Mädchen in der Sparkasse in Hof abgelegt. Auch hier wurde die Kamera ausgetrickst. Willi Wehner, Polizeisprecher in Hof: „Unsere stärkste Spur ist die EC-Karte, mit der der Vorraum aufgesperrt wurde.“ Ausgestellt ist sie auf die Sparkasse Vogtland, es ist also zu vermuten, dass der Inhaber der Karte aus Sachsen kommt. „Ein sehr guter Anhaltspunkt, doch es gleiche einer Sisyphos-Arbeit“, so Wehner, mit den wenigen darauf gespeicherten Daten den Besitzer zu finden. S. Will