Forscher durchleuchten alte Musikinstrumente
Wenn Leiern und Flöten in die Röhre müssen: Computer-Tomographie lüftet Sound-Geheimnis.
ERLANGEN Verrückt: Erlanger Forscher schicken kostbare Instrumente in die Röhre...
Der Grund: Während das Klang-Geheimnis von Stradivaris Violinen mit ihrer speziellen Lackierung zu tun hat, rührt der unverwechselbare Sound erhaltener Instrumente aus dem Mittelalter – Drehleiern, Flöten und Schalmeien – von ihren Innenmaßen.
Da die guten Stücke nicht mal eben aufgesägt werden sollten, bedienen sich Forscher der Uni Erlangen einer Untersuchungsmethode, die eigentlich das Innere von menschlichen Patienten sichtbar machen: der Computertomographie. Ermöglich werden die Untersuchungen durch die Zusammenarbeit der Erlanger Forschumgsabteilung Medizintechnik mit ihren Professoren Achim Langenbucher und Willi Kalender, dem Forschungszentrum Mittelaltermusik in Schloss Wernsdorf und dem Gießener Lehrstuhl für Numerische Mathematik , dem mit Professor Tomas Sauer ein Nürnberger vorsteht.
Derzeit jagen die Forscher Europas älteste erhaltene Drehleier aus dem 15. Jahrhundert und eine Kernspaltflöte aus dem 12. Jahrhundert durch die Tomographie-Röhre – erste Ergebnisse werden am Donnerstag veröffentlicht.
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