Fondsmanager macht jetzt auf „Diplomat“
WÜRZBURG/ASCHAFFENBURG - Der wegen Untreue- und Betrugsverdachts inhaftierte Hedgefonds-Manager Helmut K. aus Aschaffenburg nimmt laut übereinstimmenden Medienberichten Diplomatenstatus für sich in Anspruch.
Der Mann besitze einen Diplomatenpass des afrikanischen Zwergstaates Guinea-Bissau, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Der 50-Jährige sitzt derzeit in Würzburg in Untersuchungshaft. Ein Sprecher der Staatsanaltschaft bezweifelte in dem Blatt den Diplomatenstatus des Mannes.
Auf der Internetseite des niederländischen Außenministeriums wird er laut „Spiegel“ zwar als Attaché der Brüsseler Botschaft geführt. Der Manager und weitere Geschäftsleute sollen diese Pässe jedoch für Preise zwischen 30 000 und 400 000 Dollar direkt von der Botschaft in Belgien gekauft haben, schreibt der „Spiegel“ unter Berufung auf afrikanische Diplomatenkreise weiter. Die Papiere seien aber im Außenministerium von Guinea-Bissau nicht registriert.
Das Nachrichtenmagazin „Focus“ schreibt, der Münchner Anwalt des Managers, Lutz Libbertz, nehme in einer Haftbeschwerde Diplomatenstatus und damit Immunität für seinen Mandanten in Anspruch.
Der Tatverdächtige soll mit einem Anlagefonds internationale Großbanken um etliche Millionen Euro gebracht haben. Es geht um einen Schaden von 200 Millionen Euro.
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