Flugzeugabsturz auf Kuba: Flug in den Flammentod
HAVANNA - Bei Flugzeugabstürzen in Kuba und Pakistan sterben 89 Menschen. Unter den Opfern istauch ein junges Urlauber-Paar aus Bayern, das nach Havanna wollte
Sie wollten Urlaub machen und ins lateinamerikanische Lebensgefühl eintauchen – doch von ihrem Traumtrip kehren Renata E. (34) und ihr Freund Harald R. nicht zurück. Sie waren an Bord der AeroCaribbean-Maschine, die am Donnerstag auf dem Weg von Santiago de Cuba nach Havanna abstürzte. Keiner der 68 Passagiere überlebte das Unglück, alle starben in den Flammen. Auch in Pakistan stürzte ein Kleinflugzeug ab und riss 21 Menschen in den Tod. Schon zuvor war es eine rabenschwarze Woche für die Luftfahrt: Von den Paketbomben in Flugzeugbäuchen bis zur Airbus-380-Notlandung in Singapur.
Am Tag nach dem Absturz in Kuba herrschen im Nürnberger Verlag, für dessen Textredaktion Renata E. in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet hat, Trauer und Fassungslosigkeit. Gerade hat man erfahren, dass Renata E. und ihr Freund im Todesflugzeug saßen. Drei Wochen, so wussten es die Kollegen, sollte der Urlaub der beiden dauern. Bald stand die Heimreise an. „Sie war so ein Sonnenschein“, sagt ein Mitarbeiter zur AZ. Auch ein leitender Kollege ringt mit den Tränen, seine Stimme stockt. „Wir sind bestürzt.“
Die Turboprop ATR-72 der Fluglinie AeroCaribbean war am Donnerstag in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince in Richtung Havanna gestartet, und stoppte regulär in Santiago de Cuba. Kurz bevor wegen des Tropensturms „Tomas“ ein Flugverbot verhängt wurde, startete die Maschine. In der Nähe der Ortschaft Guasimal rund 360 Kilometer östlich von Havanna stürzte sie auf die Erde.
Aus der Luft hatten die Piloten noch einen Notruf abgesetzt. Augenzeugen berichteten später von einige abrupten Schwenks, ehe die Maschine in einer schwer zugänglichen Bergregion abstürzte und Feuer fing. Die 61 Passagiere und sieben kubanischen Besatzungsmitglieder hatten keine Chance, zu entkommen. An Bord waren auch Touristen aus Argentinien, Mexiko, Holland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Venezuela und Japan.
Kurz danach meldete auch Pakistan einen schweren Absturz: Im Süden des Landes starben 21 Mitarbeiter einer Ölfirma, als ihre Chartermaschine der Gluglinie JSAir kurz nach dem Start in Karachi abstürzte. Das Unternehmen mit Sitz in Italien hatte das Flugzeug gechartert. Der Pilot hatte kurz nach dem Abheben Probleme mit dem Triebwerk gemeldet.
Vanessa Assmann
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