Flugzeug rammt ihr Auto: Familie überlebt Horror-Unfall
Gruselige Vorahnung: Martina Gürster hatte bei der Flugschau im unterfränkischen Großostheim ein mulmiges Gefühl.
GROSSOSTHEIM Das Telefon steht nicht mehr still. Alle wollen mit den Gürsters sprechen. Sie wollen hören, wie es ist, wenn einem ein Flugzeug ins Auto kracht und – wie durch ein Wunder – alle Beteiligten fast unverletzt überleben. Harald Gürster aus Großostheim bei Aschaffenburg erzählt die Geschichte gerne.
Eigentlich wollte er auf dem Flugplatzfest Großostheim ein bisschen den Flugzeugen zuschauen. Doch beim Anblick der kleinen Maschinen, die am Himmel Pirouetten drehten, wurde es seiner Frau Martina (46) mulmig: „Es passiert so viel bei Flug-Shows“, sagte sie zu ihrem Mann. Der wendete das Auto – kurz darauf krachte es. Ein Kunstflieger hatte bei einem Looping die Kontrolle über sein Flugzeug verloren – und war in den Ford Focus gedonnert...
Der Pilot hat sich gleich entschuldigt
Martina Gürster hatte den Kunstflug-Doppeldecker Sekundenbruchteile vor dem Einschlag noch gesehen. Er raste auf die Beifahrerseite zu. „Gib Gas!“, schrie sie ihren Mann noch an. Doch es war zu spät. Der Flieger bohrte sich von hinten ins Familienauto. Das Fahrwerk blieb stecken, der Ford überschlug sich, landete im Feld. „Es war, wie wenn man in einer Waschmaschine sitzt. Während wir uns gedreht haben, dachte ich nur: Hoffentlich ist der Kleinen nichts passiert.“
Doch Lena (10) hat den Crash mit ein paar Abschürfungen und Schnittwunden überstanden – wie auch die Eltern. 20 Meter weiter lag das Flugzeug-Wrack im Getreidefeld. Als Harald Gürster den Flieger sah, dachte er: „Der Pilot ist tot.“ Doch auch der 45-Jährige stieg nur leicht verletzt aus den Trümmern. „Er hat sich gleich bei uns entschuldigt“, erzählt Gürster. „Aber wichtig war, dass es nur Blechschaden gab.“
Andrea Uhrig
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