Flugschau-Drama: Flieger rast in die Zuschauer-Menge
Ehefrau eines Laufer Stadtrats wurde bei dem Unglück getötet. 33 Menschen vom Propeller teils schwer verletzt
SCHNAITTACH „Schrecklich – einfach schrecklich. Ich will nur noch hier weg.“ Fassungslos steht Wolfgang Köper wenige Meter von der Stelle entfernt, wo kurz zuvor die Doppeldecker-Maschine in die Zuschauermenge gerast ist. Der 51-jährige Nürnberger steht noch völlig unter Schock – wie alle Besucher, die das Unglück auf dem Flugplatz Lauf-Lillinghof bei Schnaittach hautnah miterleben mussten.
Es sollte ein wunderschöner Familien-Nachmittag werden – doch der Sonntag endete in einer Katastrophe. Eine Frau kam ums Leben. Es handelt sich dabei nach Informationen der Pegnitz Zeitung um Hildegard S., die Gattin des Laufer Stadtrats und Allgemein-Mediziners Martin S. Etwa 33 Besucher wurden außerdem schwerst bis leicht verletzt. Darunter ein Kind und Erwachsene zwischen 30 und 70 Jahren Jahren. Ein Schwerstverletzter rang am Abend noch um sein Leben. Selbst einige Feuerwehrleute kämpften mit den Tränen.
Das Drama passierte um kurz vor 15 Uhr: Die historische Maschine, eine Tiger Moth Baujahr 1931, startete zum Formationsflug – ein Highlight des Tages. Doch beim Abheben verlor der Pilot aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Flugzeug.
Der Propeller rauschte direkt in die Zuschauermenge
„Die Maschine war schon halb in der Luft, da driftete sie nach rechts in unsere Richtung ab“, erinnert sich Wolfgang Köper, „und raste direkt auf uns zu.“ Instinktiv habe er sich noch weggeduckt. Dann rauschte die Maschine mit dem Propeller vorneweg mitten rein in die Zuschauermenge. Der 51-Jährige kam mit dem Schrecken davon. Hildegard S. jedoch wurde direkt vom Propeller erfasst. Für sie kam jede Hilfe zu spät.
Der Flugtag wurde sofort nach dem Unfall abgebrochen. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei, Notärzten und Sanitätern rückte an. Der Pilot blieb unverletzt. Er galt als erfahrener Flieger. mp