Flocke soll noch mehr Touris locken

Ein kleiner Eisbär soll in Nürnberg für einen neuen Touristen-Boom sorgen. „Flocke ist für uns eine Steilvorlage“, sagte Wirtschafts-Referent Roland Fleck bei der Vorstellung der Tourismus-Bilanz.
von  Abendzeitung
Ein richtiger Rüpel ist die kleine Flocke. Hier kaut sie auf dem Schuh einer Pflegerin herum.
Ein richtiger Rüpel ist die kleine Flocke. Hier kaut sie auf dem Schuh einer Pflegerin herum. © az

NÜRNBERG - Ein kleiner Eisbär soll in Nürnberg für einen neuen Touristen-Boom sorgen. „Flocke ist für uns eine Steilvorlage“, sagte Wirtschafts-Referent Roland Fleck bei der Vorstellung der Tourismus-Bilanz.

NÜRNBERG Denn die Stadt will sich 2008 besser als attraktives Reiseziel für Familien und Senioren darstellen. „Wir haben uns in der Vergangenheit stärker auf Kongress- und Messe-Tourismus konzentriert und nicht so intensiv die Familien beworben“, so Fleck.

Tatsache ist: Obwohl die Nürnberger Tourismus-Macher im letzten Jahr neue Rekordzahlen registrierten, sind vor allem kleinere Hotels durch die Kapazitäts-Ausweitung der Ketten-Hotellerie unter Druck geraten. Familien-Tourismus soll ihnen helfen.

Ganz wichtig findet Fleck – mit Blick auf die älteren Bus-Touristen – dass in der Altstadt genügend Aus- und Einsteige-Möglichkeiten vorhanden sind bzw. geschaffen werden. Darüber hinaus wird wohl noch heuer der erste Spatenstich für eine neue Kreuzfahrt-Anlegestelle im Hafen erfolgen. Für 5,2 Millionen Euro sollen zehn moderne Liegeplätze für Fluss-Kreuzfahrtschiffe entstehen. Denn auch hier boomt Nürnberg: Machten 2006 noch 456 Schiffe in Nürnberg fest, waren es im letzten Jahr bereits 499 – Tendenz steigend.

glänzende Zahlen: 2184184 Übernachtungen

Fleck und sein Städtischer Verkehrsdirektor Michael Weber präsentierten glänzende Zahlen: 2184184 Übernachtungen toppen sogar das Allzeit-Hoch des WM-Jahres. Doch anders als 2006 waren im letzten Jahr die Inlands-Gäste für das Rekord-Ergebnis entscheidend. Immer mehr Deutsche entdecken den Städtetourismus – und Nürnberg.

Aber auch die Touristen-Zahlen der WM-Länder, die in Nürnberg spielten, sind nicht auf den alten Stand von vor der WM zurückgegangen: Im Vergleich zum „Normaljahr“ 2005 kamen letztes Jahr 21 Prozent mehr Niederländer, 20 Prozent mehr Briten und 12 Prozent mehr Amerikaner. Nur die krisengeschüttelten Japaner kamen weniger – minus 19 Prozent.

Doch neue Länder werden wichtig: So wollen die Nürnberger verstärkt die EU-Ost-Erweiterungsländer und Russland bearbeiten. Ein Reiseführer in chinesischer Sprache und ein chinesischer Internet-Auftritt sind in Arbeit.

Tourismus ist ein bedeutender Wirtschafts-Faktor: Die Branche erwirtschaftet mit einer Milliarde Euro knapp fünf Prozent des Sozialprodukts in Nürnberg und beschäftigt 23000 Menschen.

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