Flocke-Fieber: Jetzt geht’s richtig los!

Der Andrang am Gehege ist groß wie nie, alle zehn Minuten wird die Tribüne geräumt: Endlich stürmen tausende Eisbären-Fans den Tiergarten.
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Wo ist Flocke? Na, da – im Display! Die Tribüne musste alle zehn Minuten geräumt werden, so groß war der Andrang am Wochenende.
Susanne Will Wo ist Flocke? Na, da – im Display! Die Tribüne musste alle zehn Minuten geräumt werden, so groß war der Andrang am Wochenende.

Der Andrang am Gehege ist groß wie nie, alle zehn Minuten wird die Tribüne geräumt: Endlich stürmen tausende Eisbären-Fans den Tiergarten.

NÜRNBERG Im Tiergarten geht’s endlich rund: 20000 Besucher allein an diesem Wochenende wollten Eisbär-Baby Flocke sehen – neuer Rekord! Und die Organisatoren haben alle Hände voll zu tun, um die Fans in Zaum zu halten...

Hinter Sicherheitsmann Rico Jaszovic drängen sich die Menschen an zwei Zäunen. Jaszovic ist Mitarbeiter der Firma Engelhardt und am Gehege für die Sicherheit zuständig. Um 13.07 Uhr tapst Flocke wieder ins Gehege, um 13.17 Uhr muss Jaszovic erstmals räumen. „Die erste Räumung ist die schlimmste“, erklärt er. Denn die Besucher, die Flocke in ihrer zweiten „Schicht“ um 13 Uhr als erste sehen wollten, hatten schon um 12 Uhr die Tribüne besetzt. Ihre Ausrüstung: Picknickdecke, Schnittchen, Thermoskannen-Kaffee, Sonnenmilch. „Und jetzt erklären Sie denen mal, dass sie nach zehn Minuten wieder gehen müssen.“ Seine Kollegen tun es sehr deutlich, sehr freundlich, sehr ruhig. Kinder motzen selten. Erwachsene eigentlich immer.

Der Hype um Flocke – jetzt geht er richtig los: Seit dem 1. Mai muss auf den Großparkplatz am Z-Bau zurückgegriffen werden. Die Wächter der Nebenstraßen am Schmausenbuck werden nicht müde, den Weg dorthin zu erklären. Im Tiergarten wälzt sich der Strom zum Aquapark. Wer es bis hier hin geschafft hat, will nur noch eins: Flocke, und zwar sofort, am liebsten wie zuhause vor dem Fernseher.

Ein Zoo ist kein Zirkus

Dass Unwägbarkeiten einzuplanen sind, kapieren einige nicht. Als Flocke einmal Lust hatte, ziemlich lang nahe am Beckenrand zu schwimmen und somit von der Tribüne aus nicht erkennbar gewesen ist, flippte einer aus: Er wolle Flocke sehen, deshalb habe er gezahlt. Der dezente Hinweis, der Zoo sei kein Zirkus und Flocke ein Wildtier, kam beim Besucher nicht an.

Flocke-Fan Marie (5) aus Coburg ist das egal. Mutter Marion Fuhrmann hielt sie beim Warten mit Brötchen bei Laune. „Die Organisation ist okay“, attestiert sie. Natürlich wäre auch sie gerne länger geblieben. „Doch wie sollte es anders geregelt werden?“ Es geht nicht ohne die engen Regeln, und die Flocke-Wächter lassen sich nicht erweichen. Am Zaun betteln zwei Damen mittleren Alters um Einlass. „Nur zwei Minuten“, flehen sie, und halten als Argument die Digitalkamera empor.

Beim Blick auf die Tribüne sei die Frage erlaubt, warum sich manche überhaupt darüber mokieren, Flocke so kurz zu Gesicht zu bekommen. Denn das Bild, das sie vor Augen haben, ist nicht das der kleinen Eisbärin. Es ist ein Display von etwa drei mal drei Zentimetern – in der Mitte ein kleiner weißer Punkt. Und wer’s nicht mal zu diesem Mini-Beweisfoto geschafft hat, findet clevere Wege, im Freundeskreis zu punkten. So geschehen am Kiosk nebenan. Eine etwa Zehnjährige entdeckt Postkarten mit tollen Flocke-Motiven. „Papa, fotografier die mal – ich erzähl dann, ich wäre so nah dran gewesen.“

Susanne Will

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