Fleck besucht Nürnbergs schärfstes Unternehmen

Trotz Angeboten aus der Metropolregion bleibt „Schuco-Gewürze“ der Stadt treu. Für den Umbau investiert die Firma 3,5 Millionen
NÜRNBERG Frisch gemahlene Muskatnuss, Pfeffer, Zimt und Chili – im Lager des Nürnberger Gewürzherstellers Schuco duftet es wie auf einem orientalischen Basar. Um ein Haar wäre dieser Duft aus Nürnberg verschwunden. Schuld ist der Platzmangel. Bis unter die Decke stapeln sich Anis, Kümmel und Co.. Insgesamt über 500.000 Kilogramm – und die Nachfrage steigt immer weiter!
Familienbetrieb in dritter Generation
„Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns unbedingt vergrößern“, erklärt Schuco-Chef Wolfgang Schulze, der den Familienbetrieb bereits in dritter Generation führt. Dabei hat der 54-Jährige auch darüber nachgedacht, die Gewürz-Produktion vom Nürnberger Hafen ins Umland zu verlegen. In der näheren Auswahl waren unter anderem Altdorf und Hilpoltstein. Nun ist die Entscheidung gefallen: Die Gewürze bleiben in Nürnberg. Denn Schulze ist es gelungen, alle für den Umbau nötigen Gebäude zu kaufen. Es soll aber nicht nur umgebaut werden, die Firma will auch kräftig wachsen: Auf 1.500 Quadratmetern ist dann Platz für neue Lagerhallen und Gewürzmühlen. Insgesamt investiert Schuco dafür 3,5 Millionen Euro.
Wenn es nach dem Firmenchef geht, kann es mit dem Baubeginn gar nicht schnell genug los gehen. Ende des Sommers sollen die neuen Hallen stehen. „Danach beginnt die Lebkuchenproduktion, und als Gewürzlieferant haben wir dann alle Hände voll zu tun. Damit der enge Zeitplan eingehalten werden kann, bekommt Schulze tatkräftige Unterstützung aus dem Rathaus. „Ich versuche, der Firma Schuco so gut es geht unter die Arme zu greifen, damit die Bauarbeiten schnellst möglich beginnen können“, verspricht Wirtschaftreferent Roland Fleck (CSU).
Gewürze für Lebkuchen und Bratwürste
Seit über 80 Jahren beliefert das Nürnberger Familienunternehmen den Großhandel und die Industrie mit Gewürzen aus Ländern aus aller Welt. Und auch hierzulande schmeckt man Schuco überall: ob in Nürnberger Rostbratwürsten oder im Lebkuchen.
Larissa Fleischmann