Flaute beim Wohnungsbau: Bald steigen die Mieten wieder!

Seit neun Jahren explodieren die Wohn- Kosten in Nürnberg um 27 Prozent. Zahl der Baugenehmigungen halbierte sich 2008. Und: Der Trend setzt sich fort.
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Vorbildlich saniert: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wbg schafft in der Dresdner Straße 41 Wohnungen für Menschen in allen Lebensphasen. In einem Monat ist Einweihung.
Klaus Schillinger 2 Vorbildlich saniert: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wbg schafft in der Dresdner Straße 41 Wohnungen für Menschen in allen Lebensphasen. In einem Monat ist Einweihung.
In Nürnberg wird zu wenig Wohnraum gebaut: Wirtschaftsreferent Roland Fleck (li.) und Wohnungsamts-Chef Hans-Joachim Schlößl präsentieren den Wohnungsbericht vor dem Wbg-Projekt "Wohnen in allen Lebensphasen", das auch den Titel der Broschüre ziert.
Klaus Schillinger 2 In Nürnberg wird zu wenig Wohnraum gebaut: Wirtschaftsreferent Roland Fleck (li.) und Wohnungsamts-Chef Hans-Joachim Schlößl präsentieren den Wohnungsbericht vor dem Wbg-Projekt "Wohnen in allen Lebensphasen", das auch den Titel der Broschüre ziert.

Seit neun Jahren explodieren die Wohn- Kosten in Nürnberg um 27 Prozent. Zahl der Baugenehmigungen halbierte sich 2008. Und: Der Trend setzt sich fort.

NÜRNBERG Der aktuelle Wohnungsbericht bringt es an die Tag: In Nürnberg explodieren die Mieten! Und weil derzeit viel zu wenige Wohnungen gebaut werden, wird sich der Aufwärtstrend in den nächsten Jahren fortsetzen. 1500 bis 2000 neue Wohnungen pro Jahr wären für einen gesunden Wohnungsmarkt in Nürnberg notwendig. Aber so viele gibt’s nicht...

„Die Neubautätigkeit im Mietwohnungsbau bleibt hinter den Erwartungen zurück“, so Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) bei der Vorstellung des Berichts. Nur 1113 Wohnungen wurden 2008 fertig. Die Zahl der Baugenehmigungen halbierte sich gegenüber 2007 sogar auf 837. Und ein Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Baugenehmigungen gingen in den ersten Monaten des Jahres 2009 nochmals um 14,6 Prozent zurück.

Dabei befinden sich die Mieten in Nürnberg seit dem Jahr 2000 im rasanten Steigflug. Im Schnitt müssen die Mieter heute 27 Prozent mehr an ihren Vermieter überweisen! Damit liegt die Miet-Steigerung in Nürnberg wesentlich über dem gesamtbayerischen Wert. Und auch die Lebenshaltungskosten stiegen in diesem Zeitraum nur um rund 15 Prozent. Zwar haben sich die Mieten im vergangenen Jahr auf hohem Niveau stabilisiert, so Fleck. Doch es gibt noch immer Segmente, in denen noch kein Ende der Preissteigerung abzusehen ist.

"Die großen Investoren sind sich ihrer Strategie noch nicht schlüssig“

Zum einen sind das große Wohnungen mit einer Fläche von über 80 Quadratmetern. Bei Altbauten listet der Wohnungsbericht eine Preissteigerung von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf, bei Wohnungen, die nach 1977 gebaut wurden, um vier Prozent. Auch kleine Wohnungen unter 40 Quadratmeter wurden innerhalb des letzten Jahres um fünf Prozent teurer. Hier müssen die Mieter bei Neubauten im Schnitt 12,75 Euro pro Quadratmeter bezahlen.

Eigentlich gute Voraussetzung für Investoren, ihr Geld in Immobilien anzulegen, statt in riskante Bankprodukte, so Fleck. Doch bisher sehen das nur die privaten Anleger so. „Sie sehen die Immobilie als sicheren Hafen und investieren lieber in ,Betongold’ statt in Aktien oder andere Anlageformen“, sagt Hans-Joachim Schlößl, Wohnungsamt-Chef. „Doch die großen Investoren sind sich ihrer Strategie noch nicht schlüssig.“

Dank der Wohnungsbauförderung rauschten die Werte nicht ganz in den Keller. 2008 wurde der Neubau, Umbau und die Modernisierung von insgesamt 1311 Wohnungen mit 35,9 Millionen Euro vom Freistaat Bayern bezuschusst. Ein positiver Aspekt, den Fleck betonte: „Die Modernisierung des Wohnungsbestands in unserer Stadt geht in erfreulichem Umfang voran!“

Michael Reiner

Wie sich die Nürnberger Wohn-Trends bis zum Jahr 2020 entwickeln, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende, 13./14. Juni.

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