Findelkind kommt zu Pflegeeltern

PÖTTMES - Der kleine Bub, den seine Mutter in eine Krippe vor dem Altar in der Kirche St. Peter und Paul in Pöttmes (Kreis Aichach-Friedberg) gelegt hatte, bekommt - zumindest vorübergehend - eine neue Familie.
Am vergangenen Dienstag lag er wie das kleine Jesulein in der Weihnachtskrippe von St. Peter und Paul in Pöttmes: Ein nur wenige Stunden alter Bub. Pfarrer Thomas Rein, der zum Beten in die Kirche kam, fand das Bündel. "Da lag ein lebendiges neugeborenes Kind in unserer Krippe. Das war ein bisschen wie Weihnachten." Der Pfarrer trug das weinende Kind ins Pfarrhaus und rief den Notarzt. Anschließend wurde der Kleine vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Die Mutter ist in einer persönlichen Zwangslage
Dort gaben die Krankenschwestern dem Baby spontan den Namen Peter – in Anlehnung an die Kirche, in der der Säugling gefunden wurde. Bereits kurze Zeit später konnte die Mutter ermittelt werden: Eine 38-jährige Rumänin, die im Landkreis Aichach-Friedberg lebt. "Sie hat ihr Kind bewusst in eine Kirche gebracht, weil sie hoffte, dass es dort schnell gefunden und versorgt wird", so ein Polizeisprecher. Die Frau ist laut Polizei in einer persönlichen Zwangslage, die ihr als ausweglos erschien.
Auf ihren Wunsch bekam der Bub den Namen Christian. Noch sind Mutter und Kind im Krankenhaus. Die 38-Jährige wünscht sich, dass ihr Bub in die Obhut einer Pflegefamilie kommt. Wie Wolfgang Müller vom Landratsamt Aichach-Friedberg gestern mitteilte, ist bereits eine Familie gefunden. Wie lange der kleine Christian dort bleiben wird, ist unklar. Ziel ist es, Mutter und Kind nach Möglichkeit wieder zusammen zu bringen. Die Frau soll von den Behörden und auch dem Ordinariat unterstützt werden. Sie darf auf Hilfe hoffen.