Feuerwerk in Club-Atmosphäre

16 Konzerte, 4500 Besucher: Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz der 20. Rother Bluestage, die an diesem Wochenende mit zwei besonderen Schmankerln zu Ende gingen
Matthias Hertlein |
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Mit Hustenbonbons und weißem Zylinder: Rock’n’Roll-Ikone Chi Coltrane feierte in Roth ein gelungenes Comeback.
Matthias Hertlein Mit Hustenbonbons und weißem Zylinder: Rock’n’Roll-Ikone Chi Coltrane feierte in Roth ein gelungenes Comeback.

ROTH Ganz nach Plan verlief die Jubiläumsausgabe der Rother Bluestage. Stars wie Peter Frampton oder Jon Lord sorgten für Glamour und ausverkaufte Locations, während „Sidemen“ wie Hattler am Mittwoch oder gestern Rick Vito die Herzen der eingefleischten Blues-Aficionados höher schlagen ließen, auch wenn diese nicht die Massen anzogen. „Das war’s uns wert, weil wir wissen, dass Besucherzahlen nicht kongruent zur Qualität der Musik sind. Und uns ging’s in erster Linie darum, gute Musik zu präsentieren“, so Silke Rieger, die zusammen mit Monika Ammerer-Düll das Festival organisierte, zu dem insgesamt rund 4500 Zuhörer erschienen.

Am Freitag und am Samstag gab’s noch einmal zwei besondere Bluesschmankerl mit Chi Coltrane und der britischen Bluesrock-Band Savoy Brown, die immerhin schon seit 45 Jahren in wechselnden Formationen unterwegs ist. Sie zelebrierte am Freitag in der Kulturfabrik abseits vom Mainstream ein Feuerwerk in bester Club-Atmosphäre. Jeder Ton, jeder Akkord: ein Genuss mit Wohlfühlgarantie. Spektakulär das Stück „Hellbound Train“, das alles in sich vereint, was ein perfektes Stück ausmacht: sanft, brachial und verspielt in einem. Zum Finale setzten sie mit dem ewig jungen „Whole Lotta Shakin’ Goin’ On“ das Sahnehäubchen drauf.

 

Den Best-of-Express voll durchgestartet

Der Samstag brachte mit Chi Coltrane (62) eine Rock-Lady der 70er Jahre zurück ins Rampenlicht, die im Fränkischen ihre Deutschland-Tour startete. Ganz in Weiß gewandet sah sie aus wie die weibliche Fassung von Leon Russell, ein weiblicher Dr. John oder Elton John und verkörperte die amerikanische Songwriterin Carole King. Einfühlsame Balladen, Gospel, Rock 'n’ Roll sie hat es noch immer drauf. Zu Beginn des Konzerts lotete sie noch aus, was die Stimme hergab. Eine gewisse Nervosität und Unsicherheit umgarnte Coltrane beim Tourstart, doch nach der Pause drehte die Lady mit deutschen Wurzeln mächtig auf und startete den Best-of-Express voll durch. Wenn sie so am Klavier saß, Geschichten erzählte und ihr Leben Revue passieren ließ, war es ein Genuss, dabei zu sein und zuzuhören. Als auch noch Hits wie „Thunder & Lightning“, „Hallelujah“, „You Were My Friend“ oder „Yesterday, Today And Forever“ serviert wurden, war das beeindruckend. Dazu trugen Bassist Antoine Rognon und Schlagzeuger Aurelien Ouzoulias wesentlich bei, die Chi Coltrane an sichere Ufer geleiteten. Die Krönung: Chi's rauchig kratzige Beatles-Version „Come Together“. Rückkehr gelungen. Und Roth um ein Ereignis reicher.

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