Feuer in Johannis – fünf Verletzte!
Die Wohnung brannte völlig aus, Nachbarn sahen das Unglück voraus. Schaden: 100.000 Euro
NÜRNBERG Dass einmal eine Katastrophe passieren würde, befürchteten die Bewohner der Wilhelm-Marx-Straße 21 im Stadtteil Johannis schon lange. Immer wieder sorgte das Pärchen im zweiten Stock für Ärger. Der Brand am Dienstagabend in deren Wohnung bestätigte alle böse Ahnungen! Die betroffene Wohnung brannte völlig aus.
Fünf Bewohner des fünfstöckigen Mehrfamilienhauses kamen mit Rauchvergiftungen und mit Verbrennungen ins Krankenhaus. Die unverletzten Mieter kehrten noch in derselben Nacht in ihre Wohnungen zurück. Die Polizei vermutet nun fahrlässige Brandstiftung. Die Ermittlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.
Wie Nachbarn einhellig berichten, sei die Polizei in der Vergangenheit immer wieder bei dem Paar angerückt. Für lautstarke Ausbrüche und gewalttätiges Auftreten sei vor allem der Mann gefürchtet. Alkohol soll oft im Spiel gewesen sein, meint nicht nur der Nachbar Nikolaus K.
Schreie, rußverschmierte Nachbarn im Treppenhaus
„Ich gehe nie ohne Pfefferspray aus dem Haus“, so Silvia L., die wegen des Mannes sogar ihre Wohnung gekündigt hat. Die junge Frau saß gerade beim Abendessen, als sie Schreie hörte. Im Treppenhaus sah sie rußverschmierte Nachbarn nach unten eilen. Sie dachte sofort an Maron V., ihren guten Freund, der im 4.Stock wohnt. Vor dem Haus hörte sie Maron von oben um Hilfe rufen, konnte ihn aber nicht sehen – wegen des starken Rauches und der Flammen, die aus den Fenstern im zweiten Stock schlugen.
In Todesangst muss der sportliche Endzwanziger auf einen benachbarten Balkon gesprungen und von dort an einer Seitenstrebe bis nach unten gerutscht sein. Marons eigene Wohnung hat keinen Balkon. Als er unten ankam, stand er laut Silvia L. völlig unter Schock: „Er hat am ganzen Körper gezittert und keine Luft mehr bekommen.“
Was mit dem Paar aus der Brandwohnung passierte, weiß eine Nachbarin: „Nur der Mann war in der Wohnung. Er liegt wohl noch auf der Intensivstation.“
Der finanzielle Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 100 000 Euro. mp
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