Feuer-Drama: Schloss in Franken abgebrannt

In Ebelsbach (Kreis Haßberge) brannte das marode Wahrzeichen der Gemeinde komplett ab. Jetzt klärt die Kripo die Brandursache.
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In Ebelsbach (Kreis Haßberge) brannte das marode Wahrzeichen der Gemeinde komplett ab. Jetzt klärt die Kripo die Brandursache.

EBELSBACH Dichte Rauchwolken hingen über der beschaulichen Haßberge-Gemeinde Ebelsbach. Ihr Wahrzeichen, das uralte Wasserschloss Ebelsbach, wurde durch einen Großbrand zerstört! Der Schaden soll bis zu 20 Millionen Euro betragen. Verletzt wurde niemand.

Anwohner hatten gegen 4.30 Uhr Flammen aus dem Dachstuhl des historischen Gebäudes schlagen sehen. Als die Feuerwehr eintraf, brannte alles bereits lichterloh. Trotz der Bemühungen von mehr als 160 Feuerwehrleuten ist das Schloss bis aufdie Grundmauern abgebrannt.

„Derzeit ist noch nicht klar, wie es zu dem verheerenden Feuer kam“, sagte Polizeisprecher Heiko Sauer. Die Brandermittler konnten den Unglücksort wegen Glutnestern noch nicht betreten. Bürgermeister Walter Ziegler ist geschockt und bestürzt über den Verlust des prägenden Gebäudes. „Aus meiner Sicht und auch aus Sicht des Landrats ist ein Wiederaufbau aberdurchaus wünschenswert.“

Die hochfliegenden Pläne des neuen Investors scheiterten

Das Schloss Ebelsbach ist die Keimzelle der über 1200 Jahre alten Gemeinde. Von 1564 bis 1569 hatte es der Freiherr Matthäus von Rotenhan in die bis gestern sichtbare Form umgebaut.

Das Anwesen wurde vor neun Jahren an den deutsch-spanischen Investor Dominique Andreas Arens verkauft. Doch dessen hochfliegende Pläne, das Schloss für damals bis zu 20 Millionen Mark zu einem Luxushotel auszubauen, scheiterten. Ebenso das Vorhaben, aus dem baufälligen Gemäuer einen florierenden Tagungs- oder Veranstaltungsort zu machen. „Das Schloss dümpelte so vor sich hin“, sagt Bürgermeister Ziegler. Arens meldete Insolvenz an. Das Gebäude wurde an die Schloss Ebelsbach Verwaltungs GmbH verkauft, deren Geschäftsführer Arens ist.

Erst kürzlich erhielt der Eigentümer weitere Baugenehmigungen, um marode Nebengebäude zu sanieren, sagte Ziegler. In wenigen Wochen sollte es losgehen. Allerdings hat der Investor wohl mit der schlechten Bausubstanz zu kämpfen. „Das Schloss hat ja statische Probleme“, sagt Ziegler. Ein großes – und sehr teures – Problem seien wohl auch die schwer zu sanierenden hölzernen Balkendecken gewesen. Was zum Brand geführt hat, wird nun von der Kriminalpolizei ermittelt. mm

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