Fast jedes dritte Wirtshaus muss schließen
München - „Überall dort, wo das Theater fehlt, findet die Kultur im Wirtshaus statt“, sagte Kabarettist Django Asül gestern beim Bayerischen Tourismustag in Nürnberg zur Bedeutung der bayerischen Wirtshäuser. Wenn’s denn noch ein Wirtshaus gibt...
In der Großstadt boomt die Gastronomie – auf dem Land schaut’s dagegen düster aus: Zwischen 2000 und 2011 ist die Zahl der Schankbetriebe um rund 30 Prozent auf knapp 4.400 zurück gegangen, erläuterte Prof. Hans Hopfinger von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
„Einerseits sind die Ursachen bei den Betrieben selbst zu suchen.“ Geringe Rentabilität, keine Investitionsbereitschaft und mangelnde Ideen seien nur einige der Faktoren.
Aber auch umfangreiche Hygiene-und Feuerschutzvorschriften oder verstärkte Alkoholkontrollen minderten den Gewinn, schildert der Professor für Kulturgeografie.
„Häufig kommt dann der Exitus mit dem Generationenwechsel.“
Allerdings entwickelten sich auch die bayerischen Regionen völlig unterschiedlich. Während die Zahl der Wirtshäuser etwa westlich der mittelfränkischen Städteachse und in Teilen Unterfrankens und Schwabens abgenommen habe, sei sie im Speckgürtel Münchens gestiegen.
Zudem ist unterm Strich zwar die Zahl der auf Getränkeausschank fokussierten Wirtshäuser gesunken, die der Speisegaststätten hingegen stabil.
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