Fast 3000 Polizisten wurden 2024 im Dienst verletzt

Polizisten haben es oft nicht leicht. Ihr Job ist stressig und zunehmend auch gefährlich - das belegen auch die neusten Zahlen zum Lagebild. Eine Lösung des Problems scheint nicht in Sicht.
dpa |
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Bei Polizeieinsätzen geht es schnell mal hoch her - wie 2022 bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt - Polizisten geraten dabei auch selbst in Gefahr. (Archivbild)
Bei Polizeieinsätzen geht es schnell mal hoch her - wie 2022 bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt - Polizisten geraten dabei auch selbst in Gefahr. (Archivbild) © Daniel Vogl/dpa
München

Fast 3000 Polizistinnen und Polizisten sind im vergangenen Jahr in Bayern im Einsatz durch Angriffe verletzt worden. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2010 und geht aus dem aktuellen Lagebild zur Gewalt gegen Polizisten hervor, welches an diesem Mittwoch in München vorgestellt werden soll. 14 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte mussten demnach 2024 sogar wegen schwerer Verletzungen stationär behandelt werden.

Problem: Sinkende Hemmschwellen und mehr Gewaltbereitschaft 

Seit Jahren beklagen Polizeibeamte auch in Bayern eine steigende Gewaltbereitschaft gegen ihre Person und eine sinkende Hemmschwelle in der Bevölkerung, die eben auch vor Attacken gegen Einsatzkräfte nicht mehr zurückschrecken. Mit 3050 Verletzten erreichte die Bilanz 2023 ihren bisherigen Höchstwert. Dies ist kein bayerisches Phänomen - sowohl in anderen Bundesländern als auch im Ausland zeichnen sich schon lange ähnliche Entwicklungen ab. Für Aufsehen sorgte etwa im vergangenen Jahr der Fall eines getöteten Polizisten durch eine Messerattacke in Mannheim.

Zu den Fällen körperlicher Gewalt zählten Raub, Körperverletzung, Widerstand oder tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Aber auch Beleidigungen sind schon lange ein Problem. In Bayern (wie auch anderswo) versucht die Politik die Polizistinnen und Polizisten durch eine rigorose Verfolgung und Verurteilung der Täter besser zu schützen - die neusten Zahlen belegen aber, dass es bisher noch keine nennenswerte Trendumkehr gibt. Nicht selten sind bei den Tätern Alkohol und Drogen im Spiel.

Das Lagebild liefert dabei nicht nur eine konkrete Auflistung der Straftaten, es zeigt auch auf, in welchen Polizeipräsidien die Beamten besonders großen Gefahren ausgesetzt waren. 2023 war dies etwa in Augsburg der Fall. Dort lag die sogenannte Häufigkeitszahl - Fälle mal 100.000 geteilt durch Einwohnerzahl - 2023 bei 184. In Traunstein lag sie bei 179 und in Hof bei 178.

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