Familiendrama? Zwei Menschen sterben im Feuer
Hat das Paar die Explosion absichtlich ausgelöst? In Winterhausen ist ein Reihenhaus völlig abgebrannt - zwei Leichen lagen in den Trümmern. Vieles spricht für ein Familiendrama. 
 
Winterhausen - Das Reihenhaus Nummer 16 ist völlig
 zerstört: Nach der gewaltigen Detonation in der Nacht auf Montag
 liegen Glassplitter, zerfetzte Dachbalken und verrußte Möbel davor.
 Zwei Tote sind im unterfränkischen Winterhausen zu beklagen. Es
 handelt sich wahrscheinlich um die beiden Bewohner, ein Ehepaar.
 Nachbarn vermuten ein Familiendrama, die Polizei hält sich bedeckt.
 
 Der 61-jährige Mann und seine 44-jährige Frau hatten das Haus
 verkauft. Just am Montag hätten sie ausziehen sollen, berichtet
 Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Schmitt am Morgen. Eine
 Zwangsräumung habe aber nicht gedroht, stellt er klar.
 
 Es spreche „vieles dafür“, dass die Explosion absichtlich
 ausgelöst worden sei. Eine Gasflasche ohne Verschluss sei gefunden
 worden. Die Bewohner des unmittelbar angrenzenden Reihenhauses
 konnten sich laut Schmitt selbst in Sicherheit bringen, ehe auch ihr
 Anwesen gegen 2.00 Uhr in Flammen aufging.
 
 In einem anderen Doppelhaus in der Nähe saß Heinrich Kümmel nach
 Mitternacht noch vor dem Fernseher. „Da gab es einen Knall als wäre
 eine Bombe explodiert“, erinnert er sich. Zunächst habe er an ein
 Gewitter oder einen Blitzeinschlag gedacht. Als er auf seine
 Terrasse tritt, sieht der frühere Feuerwehrmann schon die Flammen
 aus dem Nachbarhaus schlagen. Mit dem Gartenschlauch habe er
 versucht, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, was später aber
 erst der mit 60 Mann anrückenden Feuerwehr gelingt.
 
 Streitereien um Abwasserkanal
 
 Für den Rentner ist klar, dass sich nebenan ein Familiendrama
 abspielte. Es habe Nachbarschaftsstreitigkeiten um einen
 Abwasserkanal gegeben, darum habe die Frau darauf gedrängt, das Haus
 zu verkaufen. Ihr Ehemann habe das nicht gewollt. „Sie hat mir
 erzählt, wenn er nicht geht, werde sie sich scheiden lassen“,
 erzählt Kümmel. Zum 1. August sei das Reihenhaus dann verkauft
 worden. „Und wir haben uns gewundert, warum die gar nicht mit dem
 Auszug anfangen“, fügt der Nachbar hinzu.
 
 Inzwischen versammeln sich weitere Bewohner, die fassungslos auf
 die Ruinen der zwei Reihenhäuser starren. „Das ist schon schlimm
 sowas“, sagte ein älterer Mann und schüttelt den Kopf. Wenig später
 trifft der Leichenwagen ein, um die Toten in die Gerichtsmedizin
 nach Würzburg zu bringen. Dort ist laut Karl-Heinz Schmitt am
 Dienstag die Obduktion geplant. Die endgültige Identität der Toten
 werde durch die DNA-Analyse geklärt. „Bis wir das Ergebnis haben,
 wird es wohl wenige Tage dauern.“