Familiendrama in Viechtach: Wusste Polizist Bescheid und unternahm nichts?

Kam es zur Tragödie in Viechtach, weil ein Polizeibeamte nichts unternahm? Vergangene Woche erschoss ein Mann seine Ehefrau und nahm sich selbst das Leben. Der Sohn hatte die Polizei vorher gewarnt.
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Gepanzertes Fahrzeug der Polizei vor dem Haus in Viechtach: Hier erschoss ein 49 Jahre alter Mann seine 46 Jahre alte Ehefrau
dpa Gepanzertes Fahrzeug der Polizei vor dem Haus in Viechtach: Hier erschoss ein 49 Jahre alter Mann seine 46 Jahre alte Ehefrau

VIECHTACH/DEGGENDORF - Kam es zur Tragödie in Viechtach, weil ein Polizeibeamte nichts unternahm? Vergangene Woche erschoss ein Mann seine Ehefrau und nahm sich selbst das Leben. Der Sohn hatte die Polizei vorher gewarnt.

Nach dem Familiendrama mit zwei Toten im niederbayerischen Viechtach (Landkreis Regen) hat die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen gegen einen Polizisten eingeleitet.

Dabei gehe es um den Verdacht der Strafvereitelung im Amt, bestätigte die Leitende Deggendorfer Oberstaatsanwältin Kunigunde Schwaiberger am Dienstag Medienberichte. Vor einer Woche hatte in Viechtach ein 49 Jahre alter Mann seine 46 Jahre alte Ehefrau mit einem Revolver erschossen und sich selbst das Leben genommen. Der Sohn des Paares soll die Polizei schon vor Monaten vor seinem gewalttätigen Vater gewarnt haben.

Nach der Tragödie wurde der 26-jährige Sohn von der Kripo zu den Hintergründen befragt. „Er hat da eine Äußerung getan, die uns veranlasst hat, Vorermittlungen aufzunehmen“, sagte Schwaiberger. Der Sohn sei nach eigenen Angaben schon früher zur Polizei gegangen und habe dort die Bedrohung der Angehörigen geschildert. Dabei soll der junge Mann auch gebeten haben, dem Vater die Schusswaffen, die dieser legal besaß, wegzunehmen. Der Verdacht richtet sich nun gegen einen Beamten, der nichts unternommen haben soll, wie die Chefermittlerin erklärte.

Zwischen den Eheleuten soll es längere Zeit Streit gegeben haben. Die Frau soll auch die Trennung geplant haben. Wegen einer Scheidung sei sie schon beim Rechtsanwalt gewesen, sagte Schwaiberger. Die 46-Jährige hatte im April zudem gegen ihren Mann Strafanzeige wegen Vergewaltigung erstattet, anschließend aber im Ermittlungsverfahren keine Angaben mehr gemacht. Laut der Staatsanwältin ist solch ein Verhalten bei familiären Fällen nicht ungewöhnlich.

dpa

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