Familiendrama in Deggendorf: Ehemann erschießt Frau und Sohn
DEGGENDORF - Blutbad am Ostersonntag: Wie erst jetzt bekannt wurde, hat ein 60-Jähriger in seiner Wohnung in Deggendorf seine Ehefrau (59) und seinen Sohn (30) erschossen. Der Täter hatte die Polizei per Brief auf die Bluttat aufmerksam gemacht.
Als die Beamten am Mittwoch das Schreiben erhielten, schickten sie die Kripo und mehrere Streifen zu dem Hochhaus in der Altstraße. Im Kinderzimmer fanden sie die drei Leichen. Egon K. besaß einen Waffenschein, zwei Kurzwaffen und eine Pumpgun. An die Wohnungstür hatte er einen Zettel gehängt: „Sind spazieren, dann zum Essen, dann im Kino“.
Vor der Zwei-Zimmer- Wohnung baumelt der Osterschmuck, der Sohn Michael K. war wohl über die Feiertage aus seiner Wahlheimat München zu seinen Eltern gefahren. Dort erwartete ihn der Tod. Keiner der mehr als 50 Bewohner des Hauses hatte die Schüsse am Ostersonntag gehört.
Abschiedsbrief
Die Polizei geht von einem sogenannten erweiterten Selbstmord aus. „Die Gründe hierfür dürften im privaten Bereich gelegen haben“, sagte Klaus Pickel, Sprecher der Polizeidirektion Straubing, zur AZ. In einem zweiseitigem handgeschriebenen Abschiedsbrief hat Egon K. die Erschießung seiner Frau Monika und seines Sohnes mitgeteilt. Gut möglich, dass dieser Brief erst nach den Schüssen geschrieben wurde, ihn Egon K. dann in einen Briefkasten eingeworfen hat und sich dann neben den Toten selbst erschoss.
Der Abschiedsbrief wurde erst am Ostermontag abgestempelt. Darin fand sich – neben anderen Details – auch die Beschreibung, wo die Beamten den Schlüssel zu der Wohnung finden können.
tha
- Themen:
- Polizei