Fall Peggy: Polizei findet Knochenreste

Am dritten Tag der Suche nach der Leiche von Peggy ist die Polizei fündig geworden. Rechtsmediziner prüfen jetzt, ob es sich um die sterblichen Überreste des Mädchens handelt.
von  Nina Job

Lichtenberg - Es ist Tag drei der Suche, als die Polizei gestern verkündet: „Wir haben Fragmente von Knochen gefunden.“ Sind die Ermittler nun tatsächlich auf die sterblichen Überreste der seit zwölf Jahren verschwundenen Peggy Knobloch gestoßen?

Es kann sein. Es muss aber nicht sein. Noch ist nicht einmal klar, ob es sich um menschliche Knochen handelt. Oder um tierische. Die Knochenreste könnten auch von einem alten Friedhof stammen, sagte Ernst Schmalz von der Staatsanwaltschaft Bayreuth bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz im oberfränkischen Lichtenberg (Landkreis Hof).

Die Knochenreste wurden in einer alten Sickergrube entdeckt. Sie werden nun in der Rechtsmedizin untersucht. Mit dem Ergebnis rechnen Staatsanwaltschaft und Polizei in etwa einer Woche. Wegen neuer Ermittlungsergebnisse hatte die Polizei am Montag mit Grabungen im Hof eines Anwesens am Marktplatz begonnen.

Gestern konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf einen ehemaligen Abwasserkanal. Auch der Keller des Anwesens wird unter die Lupe genommen. Inzwischen ist der Innenhof des Hauses fast komplett umgegraben. Bis zu zwei Meter tief ist die Grube. Mit einem Bodenradar stießen die Ermittler auf Hohlräume.

Nun beginnt die Feinarbeit: Es muss geprüft werden, welche Zugänge es vom Haus zu den Hohlräumen gibt. Die Ermittler stehen erst am Anfang. Der Hausbewohner, bei dem gegraben wird, wurde von der Polizei befragt, bislang aber nicht länger festgehalten.

Die Ermittler bestätigten, dass es 2008 bereits eine Durchsuchung bei ihm im Haus gegeben hatte – allerdings in einem anderen Verfahren.

Die Schülerin Peggy Knobloch war im Mai 2001 spurlos verschwunden. 2004 wurde der geistig behinderte Ulvi K. als ihr Mörder verurteilt – doch an seiner Schuld gibt es immer wieder Zweifel, nicht zuletzt weil die Leiche immer noch fehlt (AZ berichtete). Mitte 2012 hatten Staatsanwaltschaft und Kripo Bayreuth wieder in dem Fall ermittelt.

 

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