Fall Mannichl: Wieder ganz am Anfang
PASSAU - Vor einem Jahr wurde Polizeichef Alois Mannichl mit einem Messer attackiert. Die Ermittler tappen weiter im Dunkeln – 20000 Euro Belohnung
Ein Jahr ist es am Wochenende her, dass der Passauer Polizeichef Alois Mannichl von einem Unbekannten attackiert und mit dem Messer verletzt wurde. Die Bilanz, die die Ermittler gestern zogen, ist ernüchternd. „Wir sind nahezu wieder am Anfang“ mussten Gerhard Zintl, Leiter der Sonderkommission „Fürstenfeld“ und Passaus Oberstaatsanwalt Helmut Walch zugeben. „Eine heiße Spur gibt es nicht.“
Nach wie vor wird nach einem Mann gesucht, der 25 bis 30 Jahre alt sein soll, 1,90 Meter groß und kräftig ist. Der Angreifer soll eine Glatze oder sehr kurz geschnittenes Haar sowie eine Hautveränderung oder Tätowierung am Hals gehabt haben. Zur Aufklärung der Tat ist eine sehr hohe Belohnung ausgesetzt: 20000 Euro.
Den Vorwurf der schlampigen Arbeit weisen die Ermittler von sich, die derzeit noch 430 Hinweisen nachgehen und reagieren auf zwei konkrete Kritikpunkte: Die österreichischen Behörden seien bereits kurz nach der Attacke alarmiert worden und Mannichl selber hatte auch Tage nach der Tat nicht darauf hingewiesen, dass seine Fingernägel nicht auf Spuren des Täters untersucht wurden.
Auch den Gerüchten, dass Mannichl selber oder sein Umfeld hinter der Attacke standen, sei nachgegangen worden. Sie hätten sich in Luft aufgelöst. Ein Problem ist die vage Täterbeschreibung. Aber: „Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben.“
N. Job
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