Fall Mannichl: Neue Panne der Ermittler

Die Ermittler haben im Fall Mannichl scheinbar erneut gepatzt: Das verdächtige Neonazi-Paar hatte ein Alibi - vom Staatsschutz. V-Männer hatten bestätigt, dass sie die beiden Verdächtigen zum Tatzeitpunkt mehrmals auf einem Neonazi-Treffen in Erding gesehen hätten.
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Haben ein Alibi vom Staatsschutz: Das Neonazi-Paar Manuel und Sabrina H.
Mike Schmalz Haben ein Alibi vom Staatsschutz: Das Neonazi-Paar Manuel und Sabrina H.

PASSAU - Die Ermittler haben im Fall Mannichl scheinbar erneut gepatzt: Das verdächtige Neonazi-Paar hatte ein Alibi - vom Staatsschutz. V-Männer hatten bestätigt, dass sie die beiden Verdächtigen zum Tatzeitpunkt mehrmals auf einem Neonazi-Treffen in Erding gesehen hätten.

Die Pannen bei den Ermittlungen im Fall Mannichl reißen einfach nicht ab. Ein Münchner Neonazi-Paar, das tagelang unter Tatverdacht in U-Haft saß, hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ von ungewöhnlicher Seite ein Alibi bekommen: V-Männer des Verfassungsschutzes haben demnach bestätigt, dass Manuel und Sabrina H. bei einem Neonazi-Treffen in Erding waren, als der Passauer Polizeichef Alois Mannichl an seiner Haustür in Fürstenzell niedergestochen und schwer verletzt wurde.

Völlig unnötigerweise liefen die Ermittlungen tagelang in eine falsche Richtung, dabei hätte ein Anruf beim Amt für Verfassungsschutz in München Klarheit gebracht: V-Männer des Geheimdienstes waren Manuel und Sabrina H. am Tattag, dem 13. Dezember, auf einem Treffen der rechten Szene in Erding über Stunden hinweg immer wieder über den Weg gelaufen, berichtet heute der „Focus“.

Auch dem Staatsschutz der Polizei lagen bereits kurz nach dem Attentat entsprechende Informationen vor. Die Polizeidirektion Erding hatte sogar noch am selben Wochenende mitgeteilt, dass unmittelbar nach dem Angriff auf Mannichl Beamte ein Treffen von Neonazis überprüft und die Personalien aller Anwesenden festgehalten hätten.

Die Männer, nach denen gefahndet wurde, existieren offenbar nicht

Auch im Umgang mit einer Zeugin bewiesen die Passauer Ermittler wenig Fortune: Wie der „Spiegel“ berichtet, habe es von Anfang an Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Frau gegeben. Trotzdem habe man ihren Angaben Glauben geschenkt und entsprechend Phantombilder von zwei Verdächtigen veröffentlicht: einem Mann mit einem grünen Schlangentattoo am Hals und einem anderen mit einem tätowierten Kreuz auf der Wange. Inzwischen gehen die Ermittler laut „Spiegel“ offenbar davon aus, dass die beiden Männer nicht existieren.

Das LKA hat inzwischen die Ermittlungen übernommen. Auch Beamte der Münchner Mordkommission wurden nach Passau geschickt. Münchner Gerichtsmediziner sollen außerdem klären, ob der Stich tatsächlich so erfolgte, wie Alois Mannichl sagt. Demnach hat er mit dem Messer im Bauch den Täter sogar noch verfolgt und sich dann die Klinge selbst aus der Wunde gezogen.

rah

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