Fall Mannichl: Die Soko zieht nach München um

1500 Hinweisen sind die Ermittler nachgegangen, sie haben knapp 2000 Personen befragt - doch noch immer ist der Anschlag auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl nicht aufgeklärt. Jetzt verlässt die Sonderkommission ihren bisherigen Einsatzort.
von  Abendzeitung
Alois Mannichl
Alois Mannichl © dpa

PASSAU, MÜNCHEN - 1500 Hinweisen sind die Ermittler nachgegangen, sie haben knapp 2000 Personen befragt - doch noch immer ist der Anschlag auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl nicht aufgeklärt. Jetzt verlässt die Sonderkommission ihren bisherigen Einsatzort.

Rund acht Monate nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl zieht die Sonderkommission Fürstenzell nach München um. Für die weitere Arbeit sei es nicht erforderlich, die rund 20 Ermittler vor Ort in Passau zu belassen, teilten das Bayerische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Passau am Dienstag mit. Die Zusammenarbeit werde allerdings fortgesetzt, um den Fall aufzuklären.

Bislang gingen die Beamten mehr als 1500 Spuren und Hinweisen nach und befragten knapp 2000 Personen. Insbesondere ermittelten die Beamten in der regionalen rechten Szene, im Rocker-Milieu und im Umfeld des Opfers. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen deutet nichts darauf hin, dass eine Organisation hinter der Tat steht. Auch einen familiären Hintergrund schließen die Ermittler aus. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls beitragen, ist eine Belohnung von 20 000 Euro ausgesetzt worden.

Der Passauer Polizeichef war am 13. Dezember 2008 an der Tür seines Wohnhauses in Fürstenzell mit den Worten „Viele Grüße vom nationalen Widerstand“ niedergestochen und schwer verletzt worden. Unter Mannichls Leitung war die Polizei im Landkreis Passau in der Vergangenheit immer wieder gegen Neonazis vorgegangen. Die Ermittler vermuten deshalb einen Racheakt von Rechtsextremisten. (dpa)

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