Fall Eisenberg: Familie fordert weitere Ermittlungen
REGENSBURG - Die Familie des von Polizisten erschossenen Studenten Tennessee Eisenberg will nicht akzeptieren, dass die Ermittlungen eingestellt wurden. Die Angehörigen legten jetzt gegen den Gerichtsbeschluss Beschwerde ein.
Im Fall des von Polizisten getöteten Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg hat die Familie jetzt Beschwerde eingelegt. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks ging ein entsprechendes Schreiben des Anwalts der Mutter Eisenbergs in der vorigen Woche beim Generalstaatsanwalt in Nürnberg ein.
Die Beschwerde richtet sich den Angaben zufolge gegen die Einstellung der Ermittlungen gegen zwei Regensburger Polizeibeamte. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hatte vor den Weihnachtsfeiertagen darauf verwiesen, dass die Polizisten in Notwehr auf Eisenberg geschossen hätten. Die insgesamt 16 Schüsse seien „erforderlich und situationsbezogen geboten“ gewesen.
Die Anwälte der Hinterbliebenen hatten bereits zu diesem Zeitpunkt angekündigt, gegen die Einstellung Beschwerde einzulegen. Sie sehen keine Notwehrsituation und verlangen Anklagen gegen die Polizisten wegen Totschlags beziehungsweise Körperverletzung. Falls die Beschwerde beim Generalstaatsanwalt erfolglos bleibt, könnte laut BR ein Klage-Erzwingungsverfahren beim Oberlandesgericht Nürnberg eingeleitet werden.
Der 24-jährige Student war am 30. April 2009 in seinem Haus erschossen worden. Er hatte mit einem Messer seinen Mitbewohner bedroht, der die Polizei verständigte. Die Beamten konnten den jungen Mann weder mit Pfefferspray noch mit einem Schlagstock überwältigen. Daraufhin wurde er durch mehrere Polizeikugeln schwer verletzt. Er starb noch am selben Tag in einem Regensburger Krankenhaus.
ddp
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