Existenzangst: Bayern immer depressiver

Krankenkasse schlägt Alarm: Immer mehr Bayern leiden unter Depressionen und müssen deshalb stationär in Krankenhäusern behandelt werden. Bei jungen Männern stiegen die Zahlen sogar um 41 Prozent.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schwere Depressionen bei Frauen nahmen allein von 2004 bis 2008 um 24 Prozent zu.
Martha Schlüter Schwere Depressionen bei Frauen nahmen allein von 2004 bis 2008 um 24 Prozent zu.

MÜNCHEN - Krankenkasse schlägt Alarm: Immer mehr Bayern leiden unter Depressionen und müssen deshalb stationär in Krankenhäusern behandelt werden. Bei jungen Männern stiegen die Zahlen sogar um 41 Prozent.

In Bayern leiden offenbar immer mehr Menschen unter Depressionen. Eine Auswertung der KKH-Allianz unter ihren Versicherten ergab: Zwischen 2004 und 2008 sind dort die Krankenhaus-Behandlungen von Depressionen und entsprechenden psychischen Erkrankungen um 40 Prozent gestiegen. Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit über zwei Millionen Versicherten.

Im gesamten Bundesgebiet nahm die Zahl bei den KKH-Versichertemn um 23 Prozent zu. Besonders betroffen sind junge Männer unter 20 Jahren, bei denen ein Anstieg um 41 Prozent zu verzeichnen ist. Insgesamt gab es den größeren Zuwachs jedoch bei Frauen mit einem Plus von 24 Prozent gegenüber 20 Prozent bei Männern.

Die Ursachen für diese generelle Entwicklung sind nach Ansicht von Sabine Leidenberger vom KKH-Allianz Servicezentrum in München-Mitte vielfältig: „Die Wirtschaftskrise und damit verbundene Existenzängste können genauso eine Rolle spielen wie eine zunehmende Orientierungslosigkeit in unserer globalisierten Gesellschaft.“ Darüber hinaus seien Depressionen heute auch weniger tabuisiert, Menschen würden sich folglich eher in ärztliche Behandlung begeben.

„Dass wir uns gerade angesichts des langen Winters an manchen Tagen abgespannt und erschöpft fühlen, ist nicht ungewöhnlich. Hier helfen in der Regel schon frische Luft und Bewegung im Freien“, so Sabine Leidenberger. „Wer aber über mehrere Wochen Symptome wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit verspürt, sollte nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen.“

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.