Ex-„Quelle“-Boss Herbert Bittlinger tot!

Trotz Krankheit bekam der 84-Jährige das Drama um die insolvente Firma mit.
FÜRTH War es auch die Sorge um „seine“ Firma? Herbert Bittlinger, langjähriger Vorstandsvorsitzender des insolventen Versandhauses „Quelle“, starb in seiner Wahlheimat Tuchenbach im Landkreis Fürth. Er wurde 84 Jahre alt.
Fast drei Jahrzehnte lang arbeitete Herbert Bittlinger mit Herzblut für die „Quelle“! Nach seiner Tätigkeit bei einem Frankfurter Versandhaus folgte der Schwabe 1971 dem Ruf von Firmengründer Gustav Schickedanz und trat als Direktionsbereichsleiter Textil bei der „Quelle“ ein.
Dort legte Bittlinger eine steile Karriere hin: Ab 1978 war er verantwortlich für den weltweiten Einkauf des Unternehmens. 1986 wurde er zum Vorstand im Bereich „Universalversand“ berufen – und fungierte später von 1989 bis 1991 und von 1994 bis 1996 als Vorstandsvorsitzender.
Bis zuletzt war er ansprechbar
Seit fünf Jahren ging es Bittlinger zunehmend schlechter: Er erkrankte an Demenz und war an sein Haus in Tuchenbach gefesselt. Er musste rund um die Uhr von einem Pflegedienst betreut werden. Dennoch war er bis zuletzt ansprechbar und bekam auch mit, wie schlimm es dieser Tage um Quelle bestellt ist.
Den Tuchenbacher Bürgern ist er in bester Erinnerung geblieben: „Er war Mitglied in vielen Vereinen“, berichtet Bürgermeister Leonhard Eder. „Mit Schaufel und Hacke hat er in den siebziger Jahren mitgeholfen, unser Tennisheim zu errichten.“
Herbert Bittlinger hinterlässt seine Frau Erica (85). Am Donnerstag (14 Uhr) wird er auf dem Tuchenbacher Friedhof beigesetzt. StW