Ex-Cluberer Möckel: Heute findet er Hoffenheims Stars

70 Prozent der Spieler des nächsten Nürnberger Gegners hat der Chefscout von Ralf Rangnick aufgespürt – erst als Einzelkämpfer, nun als Abteilungsleiter
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Christian Möckel, einst dynamischer Offensivmann im Club-Trikot, heute Chefscout beim nächsten Club-Gegner Hoffenheim.
AZ-Archiv Christian Möckel, einst dynamischer Offensivmann im Club-Trikot, heute Chefscout beim nächsten Club-Gegner Hoffenheim.

70 Prozent der Spieler des nächsten Nürnberger Gegners hat der Chefscout von Ralf Rangnick aufgespürt – erst als Einzelkämpfer, nun als Abteilungsleiter

HOFFENHEIM Als die AZ gestern Christian Möckel ans Telefon bekam, krähte im Hintergrund ein munteres Mädchen. Es war die zweijährige Leni, die froh war, mit ihrem Papa einen Spaziergang machen zu dürfen. Denn Vater Christian, mittlerweile 36, der insgesamt sechs Jahre für den Club (1996 bis 1998 und nochmal von 1999 bis 2003) sowie ein Jahr (1998/’99) für Greuther Fürth spielte, ist heute Chef-scout beim nächsten Nürnberger Gegner Hoffenheim, spürte rund 70 Prozent des aktuellen Kaders auf und ist entsprechend häufig unterwegs.

"Ich musste in Ländern nachschauen, wo andere eher selten hinkommen"

„Besonders in meinen Anfängen 2006, als ich noch alleiniger Scout war, musste ich viel reisen“, erzählt Möckel. „Wir waren damals in der Regionalliga. Aber wir hatten die Bundesliga schon im Blick, mussten deshalb Spieler mit Perspektive nach Hoffenheim holen. Das war nicht einfach. Da musste ich in Ländern nachschauen, in die andere eher selten hinkommen.“

Beispielsweise nach Norwegen, zu Lyn Oslo – wo Chinadu Obasi herkam. Oder nach Frankreich, zu Rouen, wo Demba Ba kickte. „Den habe ich tatsächlich alleine gefunden“, sagt Möckel. „Aber was nun aus ihm geworden ist, dafür ist natürlich unser Trainerstab und mein Chef Ralf Rangnick verantwortlich.“

Möckel holte auch Maradonas Liebling

Möckels letzter Coup stammt aus seinem nun hauptsächlichen Schnüffel-Revier Südamerika. Von dort, aus Avellaneda in Argentinien, holte er den 20-jährigen Mittelfeldspieler Franco Zuculini, der erklärte Liebling von Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona. Kostenpunkt: 4,5 Millionen Euro.

Sieben Millionen Euro hat Carlos Eduardo, der Hoffenheimer Regisseur, gekostet, als er 2007 aus Porto Alegre (Brasilien) kam. Mittlerweile kostet Eduardo gut das Doppelte, und Möckel freut sich: „Ich habe damals schon kräftig an unseren Trainer hingearbeitet, dass er Eduardo nimmt. Es hat sich gelohnt.“

Heute geht's wieder einmal nach Südamerika

Heute bricht Möckel wieder für zwei Wochen nach Südamerika auf. „Eine Woche Brasilien, eine Woche Argentinien.“ Das Feld dort ist mittlerweile bestellt. „Ich habe einen Kontaktmann in Argentinien, der mich dann begleitet, sehr gut deutsch spricht und alles vorbereitet.“ Auch zuhause in Hoffenheim hat Möckel mittlerweile Unterstützung. Fünf Festangestellte und drei Honorar-Scouts umfasst seine Abteilung. So lässt’s sich gut Stars in spe finden.

Die Familie Möckel ist in Hoffenheim heimisch geworden

Auch privat hat sich die Familie Möckel – Frau Ina, eine Fränkin aus Bad Winsheim, und die Kinder Luisa (7) und Leni – eingerichtet. Vor zweieinhalb Jahren haben sie sich in Hoffenheim ein Haus gebaut. Zwar läuft Christians Vertrag bei der TSG am Saisonende aus. Aber eine Verlängerung scheint selbstverständlich. „Es läuft mit mir und der TSG perfekt. Also habe ich mir diesbezüglich noch keine anderen Gedanken gemacht. Was soll ich woanders?“

"Mit Andy Wolf und Raphael Schäfer habe ich noch zusammen gespielt"

Natürlich gibt’s noch Verbindungen nach Franken. „Mit Club-Zeugwart Günter Vogt telefoniere ich ab und zu, mit Andy Wolf und Raphael Schäfer habe ich noch zusammen gespielt und durch die Schwiegereltern und Freunde haben wir ohnehin Kontakt in die Region.“ Somit bleibt nur noch die Frage, wie Rangnicks Chefspion, der den Club neben dem Pokalspiel gegen die TSG (0:1) schon zweimal in dieser Saison, zuletzt beim 3:0-Sieg gegen Hertha BSC beobachtet hat, die Partie am Samstag einschätzt. „Der Club hat keine schlechte Mannschaft. Aber wir müssten eigentlich gewinnen, weil wir die individuell besseren Spieler haben.“ Christian Möckel muss es wissen. Er hat sie schließlich fast alle aufgespürt. ERG

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